
Massenschlägereien oder Razzien rücken die Clankriminalität immer wieder in den Fokus. Jetzt hat das LKA einen Lagebericht vorgestellt. Eine Karte mit den Tatorten macht dabei deutlich: Das Ruhrgebiet ist der Hotspot, der Kreis Wesel liegt aber auch noch im Ausläufer. 125 Straftaten mit Clanbezug gab es letztes Jahr im Kreis Wesel. Das sind nochmal rund 30 mehr als im Jahr davor. Um gegen Clankriminalität zu kämpfen, gibt es auch bei uns immer wieder Schwerpunkteinsätze - also Großkontrollen. Das LKA nennt das kleine Nadelstiche. Außerdem gehört der Kreis Wesel seit vier Jahren der Siko Ruhr an. Das ist ein Netzwerk aus Polizei, Städten und Zoll. Ziel dabei ist, ein schnelleres Eingreifen.
Weniger Straftaten, aber mehr Verdächtige in NRW
Das Vorgehen für das Lagebild Clankriminalität ist nicht unumstritten. Für die Statistik werden die Polizei-Systeme lediglich nach Nachnamen durchforstet, die denen von Clanfamilien entsprechen. Die Behörden haben dafür aktuell fast 120 solcher clanrelevanten Namen definiert. Fürs vergangene Jahr wurden so landesweit 6700 Straftaten mit Clanbezug registriert. Das ist ein Rückgang um 4,2 Prozent. Zum Teil ist der wohl auch auf die Cannabis-Legalisierung zurückzuführen. Die Zahl der Verdächtigen stieg im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent auf über 4.280. Während 2019 noch zwölf Tumultlagen mit Clan-Hintergrund festgestellt wurden, war es im vergangenen Jahr nur noch eine.