Absage vom Land: Kreis Wesel wird nicht zur Corona-Modellregion

Der Kreis Wesel hat vom Land eine Absage kassiert. Von über 40 Bewerbern wurden 14 ausgewählt, der Kreis ist allerdings nicht dabei.

Das Land hat insgesamt 14 Modellkommunen ausgewählt - darunter zum Beispiel Krefeld und Münster. Der Kreis Wesel gehört nicht dazu. Die ersten Modellregionen sollen ab dem 19. April einige Corona-Regeln vorsichtig lockern dürfen. Eine Woche später soll dann eine zweite Phase mit weiteren Städten aus den gewählten 14 folgen. Damit das Projekt startet, muss die Sieben-Tage-Inzidenz vor Ort unter 100 liegen. 

Landrat enttäuscht, Öffnungsperspektive erwartet

Landrat Ingo Brohl zeigt sich enttäuscht. Er sagte: „Wir bedauern die Entscheidung des Ministeriums sehr, denn wir sind nach wie vor der Auffassung, dass die gemeinsame Bewerbung aller Gemeinden und Städte im Kreis Wesel eine gute Grundlage für verlässliche Öffnungsperspektiven geboten hat. Ich danke den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern für die gute Zusammenarbeit und die Kreativität, die sie an den Tag gelegt haben." Zudem erwarte er jetzt vom Land eine Öffnungsperspektive für den Niederrhein - vor allem für Außengastronomie und den Tourismus. Das Land hatte Ende März bekanntgegeben, dass es in NRW verantwortungsvolle Öffnungen in der Corona-Pandemie geben soll. Als Basis dient das Projekt der Stadt Tübingen in Baden-Württemberg.

Fraktionen reagieren weniger überrascht

Keine Überraschung ist die Absage für die FDP im Kreistag. Sie klagt, dass der Kreis sich seit Monaten weigere, ein bundesweites Kontaktverfolgungssystem einzusetzen. Die Linksfraktion freut sich sogar über die Absage und fordert ein Umdenken: Wichtiger als Shopping seien etwa Schnelltests für Kitas und Schulen.

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