Anklage gegen Sektenführer aus Hamminkeln (57) erhoben

Statt Esoterik und Therapien gab es Demütigungen und Schläge im Haus "Constanze" in Wesel-Diersfordt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Sektenführer erhoben.

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Die Staatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen Pächter des Gasthauses "Constanze" in Wesel–Diersfordt Anklage erhoben. Sie wirft dem ehemaligen Sektenführer unter anderem Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Der 57-jährige Niederländer aus Hamminkeln soll Mitglieder der von ihm gegründeten Sekte regelrecht traktiert haben. Er sitzt in Untersuchungshaft. Das Landgericht Duisburg muss jetzt über die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung entscheiden.

„Balance Recovery Life Center“ im Haus Constanze

In dem Haus soll es offiziell esoterisch-spirituelle Lebensberatung zur Bewältigung von Lebenskrisen gegeben haben. Seminarteilnehmer sollten dabei unter anderem lernen, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Tatsächlich handelte es sich aber um ein Schreckensregime mit Misshandlungen und Demütigungen, die bis zu diesem Sommer angedauert haben. Dann hat die Polizei dem Treiben des gewalttätigen Mannes ein Ende gesetzt. Das Haus „Constanze“ war früher ein beliebtes Restaurant und Ausflugslokal. Die neuen Pächter sind verschwunden. Das Haus war zwischendurch nach Querelen mit den Pächtern zwangsversteigert worden. Die weitere Nutzung ist unklar.

Kein Zusammenhang mit dem Fall Graefenthal

Ein Zusammenhang mit dem Fall in Goch besteht offenbar nicht. Laut Staatsanwaltschaft gebe es dafür keine Anhaltspunkte. Auch dort war eine Sekte eines 58-jährigen Niederländers hochgenommen worden und auch er ist unter anderem wegen Vergewaltigung beschuldigt.

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