Boden für Atommüll-Lagerung auch im Kreis Wesel vorhanden

In Teilen von NRW könnte Atommüll gelagert werden. Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung sind da die Voraussetzungen günstig - heißt: Dort gibt es geeignete Schichten aus Steinsalz oder Tongestein. Auch im Kreis Wesel gibt es solche Gebiete - in Teilen von Wesel, Xanten, Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck. Allerdings heißt das nicht, dass hier auch gelagert werden soll. Bei der Auswertung geht es erst einmal nur um die Bodenvoraussetzungen: Ausschlusskriterien wie die Bevölkerungsdichte sind noch nicht berücksichtigt. NRW-Umweltministerin Heinen-Esser glaubt nicht, dass NRW zu den Favoriten für ein Atommüll-Endlager gehört. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte sie, dass auch die Bevölkerungsdichte eine Rolle spiele und die meisten Gebiete in NRW in der nächsten Runde wahrscheinlich ausgeschlossen würden.

Widerstand wächst schon jetzt

Nach der Bekanntgabe wächst der Widerstand auch im Kreis Wesel. Die Linke möchte etwa, dass das Thema im Kreistag auf die Agenda kommt. Die Weseler SPD spricht sich dafür aus, dass die Landräte aus den Kreisen Wesel, Borken und Kleve sich gemeinsam quer stellen.

Acht Gebiete NRW-weit mögliche Standorte

Insgesamt 90 Gebiete in Deutschland sind nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geeignet. Davon liegen acht in NRW. Die sich teilweise überlappenden Teilgebiete umfassen eine Gesamtfläche von gut 10 000 Quadratkilometern, etwa 30 Prozent von ganz NRW. Die ausgewählten Regionen seien aber «noch lange kein Endlagerstandort», sagte BGE-Geschäftsführer Stefan Studt am Montagbei der Vorstellung des ersten Teilberichts zur Endlagersuche. Neben dem Niederrhein sind demnach das Münsterland und Teile Ostwestfalens als Standort für eine Endlagerung hochradioaktiver Abfälle grundsätzlich geeignet.