Bundesgerichtshof urteilt zu tödlichem Raser-Unfall in Moers
Veröffentlicht: Donnerstag, 16.02.2023 06:01
Das tödliche Autorennen in Moers beschäftigt nochmal den Bundesgerichtshof. Der Prozess könnte neu aufgerollt werden. Dann geht es erneut um die Frage, ob es Mord war.
An Ostern jährt sich der Tod einer 43-jährigen Mutter aus Moers zum vierten Mal. Sie wurde völlig unbeteiligt Opfer eines illegalen Autorennens. Heute entscheidet der Bundesgerichtshof, ob der Prozess gegen den Autofahrer, der ihren Wagen damals rammte, noch einmal neu aufgerollt wird. Wenn ja, droht dem 26-Jährigen erneut – wie im ersten Verfahren - eine lebenslängliche Haftstrafe wegen Mordes. Wenn nicht, wird das Urteil aus seiner Revision rechtskräftig. Das war mit vier Jahren Haft deutlich milder ausgefallen.
Bundesgerichtshof muss über mögliche Rechtsfehler entscheiden
In den beiden vorherigen Verfahren spielte vor allem die Frage der Tötungsabsicht eine entscheidende Rolle. Die kann auch der Bundesgerichtshof nicht klären. Er entscheidet lediglich über mögliche Rechtsfehler im Revisions-Prozess. Bei dem illegalen Autorennen war der beschuldigte Fahrer mit über 160 Stundenkilometern auf der Moerser Bismarckstraße gerast – dort gilt Tempo 50. Nach dem Unfall war er geflüchtet, der andere beteiligte Autofahrer dagegen geblieben. Er war mit drei Jahren und neun Monaten Haft bestraft worden.