Coronavirus: Zahl der Infizierten im Kreis Wesel steigt weiter an
Veröffentlicht: Montag, 09.03.2020 08:36
Bis Montag mittag gab es insgesamt 89 bestätigte Coronavirus-Fälle (Stand: Montag, 16. März 13 Uhr 20) im Kreis Wesel. Auch die Zahl der Menschen in häuslicher Quarantäne wächst. Die Schulen werden nächste Woche bis zu den Osterferien geschlossen.
- Coronavirus-Fall in der Belegschaft des Marien-Hospitals in Wesel (Stand: Samstag, 14. März)
- 89 bestätigte Coronavirus-Fälle im Kreis Wesel (Stand: Freitag, 13. März)
- Schulen ab Montag schrittweise bis zu den Osterferien geschlossen
- Großveranstaltungen werden abgesagt
Im Marien-Hospitals in Wesel wurde bei einer angestellten Person das Coronavirus nachgewiesen. Dies teilte der Kreis am Samstag (14. März) mit. Bis Montag mittag gab es 89 bestätigte Coronavirus-Fälle (Stand: 16.03.2020, 13:20 Uhr) im Kreis Wesel.
Die meisten Krankheitsverläufe sind unproblematisch.
So ist die Situation in Deutschland
Das Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel war als erste Schule im Kreis Wesel vorsichtshalber geschlossen worden. Es gab einen Coronavirus-Verdacht bei einer Lehrkraft. Die Person hatte Kontakt zu zwei Infizierten und typische Symptome gezeigt. Weil der Test länger dauerte, blieb die Schule eine Woche lang geschlossen. Das Testergebnis konnte jedoch Entwarnung geben: Bei der Lehrkraft liegt keine Coronavirus-Infektion vor. AKTUELL: Der Unterricht FÄLLT landesweit AN ALLEN SCHULEN ab MONTAG bis zu den Osterferien aus!
Ansprechpartner und Hygienetipps
Aufgrund der aktuellen Grippesaison sollten ohnehin folgende Hygienemaßnahmen beachtet und eingehalten werden:
- Hustenhygiene (in die Armbeuge husten)
- Nieshygiene
- Regelmäßig gründlich Hände waschen (mindestens 20 Sekunden)
Was soll man bei einem Verdachtsfall auf das Coronavirus tun?
Der erste Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger ist der eigene Hausarzt/die eigene Hausärztin. Hierbei sollte man diesen zunächst telefonisch kontaktieren und die weiteren Schritte abklären.
Wo kann ich allgemeine Fragen zum Virus stellen?
Dafür ist ein Bürgertelefon von der Landesregierung eingerichtet worden. Das Bürgertelefon ist montags bis freitags von 08.00 bis 18.00 Uhr geschaltet. Die Ansprechpartner beantworten allgemeine Fragen zum Corona-Virus und zur Vorbeugung. Bei medizinischen Fragen sollten sich die Bürgerinnen und Bürger an ihren Hausarzt wenden. Es ist unter der folgenden Telefonnummer zu erreichen: 0211/91191001
Veranstaltungen sind verboten
Im Kampf gegen das Corona-Virus verschärfen die Kommunen die Regelungen. Duisburg hat am Sonntag (15. März) erklärt, alle Veranstaltungen abzusagen - bis zum 19. April. Ausgenommen von diesem Verbot sind nur Veranstaltungen, die aus Gründen überwiegendes öffentlichen Interessens notwendig sind - insbesondere, wenn sie der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder Daseinsfürsorge dienen. In Hamminkeln sind z.B. alle Veranstaltungen über 200 Teilnehmern untersagt. Wie Bürgermeister Bernd Romanski erklärte, sind in geschlossenen Räumen 100 Personen zulässig, unter freiem Himmel bis zu 200. Bei Veranstaltungen mit weniger Teilnehmern müssen außerdem Listen geführt werden, um im Ernstfall die Kontaktpersonen zu ermitteln. Bei Verstößen drohen heftige Bußgelder.
Auch Bundesliga betroffen
Das Coronavirus hat auch die Bundesliga im Griff: Die Spiele wurden abgesagt. Die erste und zweite Liga wird bis zum 2. April unterbrochen. Die UEFA hat die Champions- und EuropaLeague vorläufig ausgesetzt. Im Amateurbereich hat der Fußballverband Niederrhein sogar bis Samstag nach Ostern alles abgesagt.
Regelungung für Krankenbesuche verschärft
Das Marienhospital Wesel schränkt seine Besuchszeiten ein. Diese sind ab Samstag, 14. März, täglich (auch am Wochenende) von 16 bis 18 Uhr. Außerdem gilt die Regelung, dass jeder Patient pro Tag nur von einem Angehörigen besucht werden darf. Entsprechendes gilt auch für andere Krankenhäuser im Kreis.
Alle neun Senioreneinrichtungen der pro homine in Wesel, Voerde, Emmerich und Rees sind ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen. Diese Entscheidung beruht auf den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI), der Gesundheitsämter und der Gesundheitsministerien. Ältere Menschen gehören zu den Personen, die durch das Virus besonders gefährdet sind.
NIAG - Ticketverkauf beim Fahrer wird eingestellt
Ab morgen wird der Fahrkartenverkauf beim Fahrpersonal in den Bussen der NIAG und von LOOK sowie beauftragter Unternehmen bis auf weiteres ausgesetzt. Die Fahrgäste werden gebeten, die Busse ausschließlich über die hinteren Türen zu betreten. Die vordere Tür beim Fahrpersonal bleibt geschlossen, der vordere Fahrerbereich wird abgetrennt. Damit soll die Wahrscheinlichkeit einer Virenübertragung beim Ticketkauf und einem damit verbundenen Geldwechsel verringert werden. Trotzdem müssen die Fahrgäste ein gültiges Ticket mit sich führen.
Erste bestätigte Infektion gab es in Kamp-Lintfort
Zuerst positiv getestet im Kreis Wesel wurde eine Frau aus Kamp-Lintfort - eine Mitarbeiterin der Verwaltung des St. Bernhard-Hospitals. Infiziert hatte sich die Frau offenbar bei einer Freundin aus dem Kreis Heinsberg, die ebenfalls positiv getestet worden war.