Das Wasserschloss Haus Voerde - historisches Kleinod
Veröffentlicht: Montag, 03.05.2021 14:01
Das Haus Voerde war schon immer ein beliebtes Ausflugsziel - in Zeiten von Corona kommen sogar noch mehr Menschen zum Wasserschloss. Eine Besichtigung ist aber nicht möglich.

Die Wurzeln des Wasserschlosses gehen in das 12.Jahrhundert zurück, die Burg wurde aber erst 1344 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Das Haus Voerde war ein Lehen der Abtei Werden. Die späteren Herren hießen von Cappelen und von Syberg. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg erweitert und das Anwesen beträchtlich vergrößert. 1668 wurde der markante Turm gebaut. Ein zweiter Turm wurde später aus Kostengründen wieder abgerissen. 1922 - vor fast 100 Jahren - erwarb die Gemeinde Voerde einige Hundert Morgen Land vom Grundbesitz des alten Rittertums. Der damalige Kreis Dinslaken sorgte bis 1950 für das Schloss. Seitdem ist es Eigentum zunächst der damaligen Gemeinde, dann der Stadt Voerde.
Für Geschichtsinteressierte gibt es den Geschichtslehrpfad des Heimatvereins. Das ist eine GPS - geführte Radtour führt natürlich auch zum Haus Voerde. Mit Hilfe eines QR-Codes bekommt man entsprechende Infos.
Kulturelles Zentrum der Stadt
Das Haus Voerde und das Areal mit dem entsprechendem Ambiente ist das kulturelle Herz der Stadt. Egal ob Weihnachtsmarkt, Ritterfest, Radwandertag, Konzerte oder Vorträge - die Veranstaltungen sind vielfältig. Coronabedingt musste zuletzt alles ausfallen - berechtigte Hoffnung auf den Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende besteht.

Beliebtes Ausflugsziel
Das Haus Voerde war schon immer ein beliebtes Ausflugsziel, in Coronazeiten erfährt das Wasserschloss noch mehr Zuspruch. Viele binden es in eine Radtour ein, zum Beispiel ist es nur ein Abstecher der neuen Drei-Flüsse-Route entfernt. Reizvoll ist das Wasserschloss auch wegen der Wiederbelebung des Barockgartens und dem Bau eines hochwertigen Spielplatzes, der im Juni eingeweiht werden soll. Im "grünen Klassenzimmer" können pädagogische Konzepte umgesetzt werden.
Eine Besichtigung des Schlosses selbst ist nicht möglich, wegen der eher schlichten Einrichtung ist ein Vergleich zu anderen Herrensitzen auch schwer.

Der schönste Tag des Lebens
Im Haus Voerde ist auch das Standesamt und damit ein überregional beliebter Ort für Hochzeitspaare. Das Ja-Wort ist auch für Auswärtige und auch samstags möglich. Vor der Pandemie gab es 300 bis 400 Trauungen pro Jahr. Die Nachfrage ist coronabedingt zurückgegangen, aber vergleichsweise immer noch hoch. Eine Besonderheit ist der "Hochzeitshain" - ein kleines Wäldchen, bestehend aus Bäumen, die frisch Vermählte gepflanzt haben.

Bald wieder Gastronomie im Haus Voerde
Das Haus Voerde war lange auch durch seine gute Küche bekannt. Nach längerem Leerstand kommt jetzt wieder "Leben in die Bude". Unterschrieben ist noch nichts, aber die Stadt sei in sehr guten Gesprächen mit einem Interessenten. Dieser will spätestens im Sommer wieder eine Gastronomie eröffnen.
