Die Kandidaten und Kandidatinnen für Voerde

Hier stellen wir euch die Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Voerde vor.

© Stadt Voerde

Mathias Brücker (DIE PARTEI)

Kreuz bei einer Wahl
© Ralf Geithe - Fotolia
© Ralf Geithe - Fotolia

Aktuell liegt uns noch keine Antwort des Kandidaten vor.

Dirk Haarmann (SPD)

Dirk Haarmann© Dirk Haarmann
Dirk Haarmann
© Dirk Haarmann

Name: Haarmann

Vorname: Dirk

Alter: 53 Jahre

Geburtsort: Dorsten

Hobbys: Radfahren, Schwimmen, Lesen

Ihr Lieblingsessen: Eintöpfe aller Art

Ihr Lieblingsfilm: Willkommen bei den Sch‘tis

Ihr Lieblingsplatz im Kreis Wesel: In der Voerder Momm-Niederung

Was ist Ihr persönliches Fundament?

Mein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden und die Überzeugung, dass eine solidarische Gesellschaft die Voraussetzung für echte Chancengleichheit ist

Was sind für Sie die drei wichtigsten aktuellen Themen in Ihrer Stadt?

Die Entwicklung der ehemaligen Kraftwerksfläche in Voerde Möllen mit einer Kombination von innovativem und zukunftssicheren Gewerbe, Wohnen, sowie Gastronomie & Freizeit

Optimale Bildungschancen für alle Kinder in Voerde, die mit einer Kita-Vollversorgung beginnt

Vollständige Finanzierung der kommunalen Aufgaben durch Bund und Land, verbunden mit der Übernahme der nicht selbst verursachten Altschulden (Kassenkredite) und Kompensation der coronabedingten Haushaltslöcher, damit Voerde wieder selbstbestimmt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger agieren kann. 

Wie wollen Sie die Stadt nach der Corona-Krise wieder in Schwung bringen?

Die Schäden im kommunalen Haushalt müssen von Bund und Land kompensiert werden, anstatt sie über 50 Jahre fremd zu finanzieren.

Die Flächenpotenziale für eine wirtschaftliche Entwicklung müssen schnell realisiert werden (Kraftwerksfläche, Hafen Emmelsum), da Voerde so gut wie keine freien Flächen mehr besitzt.

Schulen und Lehrkräfte müssen im Zuge der ohnehin laufenden Digitalisierungsprogramme fit gemacht werden für das Lernen auf Distanz. Und alle Schülerinnen und Schüler müssen einen Zugang zu digitalen Endgeräten haben.

Ausbauprogramm für neue Wohnbauflächen mit dem Schwerpunkt Innenverdichtung vor Vernichtung landwirtschaftlicher Nutzflächen

Die Problemimmobilie am Rathausplatz muss entwickelt werden, damit ein positiver Impuls auf Einzelhandel und Gastronomie entsteht.

Neuausrichtung des Stadtmarketings mit deutlicher Betonung des City-Managements zur Unterstützung von Gastronomie und Einzelhandel

Was sind die Lehren aus Corona?

Starke und handlungsfähige Kommunen sind die Voraussetzung dafür, dass solche Krisen gemeistert werden. Daher die Forderung: die Kommunen müssen gestärkt werden.

Die Bürgerschaft in der Kommune ist eine starke solidarische Gemeinschaft.

Unsere stark globalisierte und auf Konsum und Wachstum getrimmte Wirtschaft ist fragiler, als wir denken. Alle Systeme, nicht nur der Bankensektor, müssen in guten Zeiten Vorsorge treffen, um die Schäden abzufangen.

Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme auf der Welt.

Worüber würden Sie gerne Ihre erste Rede nach der Wahl im Rat halten?

Ich würde mich gerne bei allen Ratsmitgliedern für das (hoffentlich) faire und lösungsorientierte Verhalten im Wahlkampf bedanken und alle gemeinsam zu einem ebensolchen Umgang in der kommenden Ratsperiode aufrufen – für unsere Bürgerinnen und Bürger, die uns dafür gewählt haben.

Martin Kuster (WGV und FDP)

Martin Kuster© Martin Kuster
Martin Kuster
© Martin Kuster

Name: Kuster

Vorname: Martin

Alter: 47 Jahre

Geburtsort: Dinslaken 

Hobbys: Ehrenamtliches Engagement, Darten, Schach, Aquaristik, Spaziergänge am Kanal 

Ihr Lieblingsessen: Fischgerichte

Ihr Lieblingsfilm: Die Truman Show 

Ihr Lieblingsplatz im Kreis Wesel: Am Rheindeich in Götterswickerhamm

Was ist Ihr persönliches Fundament?

Glaube, Familie, Freunde und gesunder Optimismus

Was sind für Sie die drei wichtigsten aktuellen Themen in Ihrer Stadt?

Eine moderne, bürgernahe Verwaltung mit Online-Services

Zeitgemäße, digital ausgestatte Offene Schulen

Eine bedarfsgerechte Ausweitung der Kindertagesbetreuung

Wie wollen Sie die Stadt nach der Corona-Krise wieder in Schwung bringen?

Den lokalen Einzelhandel stärken, Tourismus und Regionalvermarktung fördern

Breitband- und Mobilfunkversorgung ausbauen

Schnelle Umwandlung der Steag-Fläche für zukunftsgerichtete und nachhaltige gewerbliche Nutzung sowie Wohnbebauung

Was sind die Lehren aus Corona?

Die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig der persönliche Beitrag jedes Einzelnen ist, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Dabei können schon kleine Taten wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung viel bewirken. Besonders in Krisenzeiten gilt: Gemeinsam sind wir stark!

Die Coronakrise hat jedoch auch in Voerde einen enormen Rückstand in Sachen Digitalisierung aufgedeckt: Kaum vorhandenes E-Government in der Stadtverwaltung, unzureichende digitale Ausstattung der Schulen und fehlende moderne Lernangebote, die professionell unterstützten digitalen Unterricht ermöglichen, sowie zahlreiche Lücken bei der Breitband- und Mobilfunkversorgung, die für mobiles Arbeiten und Homeoffice unverzichtbar ist.

Worüber würden Sie gerne Ihre erste Rede nach der Wahl im Rat halten?

Dass ich optimistisch bin, auch in Voerde die Krise zur Chance werden lassen zu können. Krisen können Mut und Kreativität wecken, um gemeinsam neue Wege zu gehen - z. B. ganz konkret der Digitalisierung und dem Klimaschutz zum Durchbruch zu verhelfen. Eine wichtige Aufgabe des Bürgermeisters ist es, der Stadt neue Ideen und Konzepte zur Problembewältigung und Weiterentwicklung anzubieten. Bei den Entscheidungsprozessen müssen aber die Bürgerinnen und Bürger aktiv mit eingebunden werden statt sie zu ignorieren oder zu bevormunden. Außerdem ist es wichtig, offene Ohren für gute Ideen der Bürgerinnen und Bürger zu haben.

Frank Steenmanns (CDU)

Frank Steenmanns© Frank Steenmanns
Frank Steenmanns
© Frank Steenmanns

Name: Steenmanns

Vorname: Frank

Alter: 53 Jahre

Geburtsort: Dinslaken 

Hobbys: Langstrecken-Frühschwimmen, Radfahren, Wandern, Lesen: aktuelles Zeitgeschehen, politisches Buch oder einen Thriller

Ihr Lieblingsessen: Gefüllte Tomaten mit Spinat und MozarellaNachtisch: Salzburger Nockerln

Ihr Lieblingsfilm: 16 Uhr 50 ab Paddington (1961), aber mitMargaret Rutherford in der Rolle von Jane Marple

Ihr Lieblingsplatz im Kreis Wesel: Ich habe nicht den Lieblingsplatz im Kreis. Zum Erholen gehe oder fahre ich mit dem Rad gern durch die Felder Voerdes oder genieße den beruhigenden Blick auf den Rhein - von der Bank auf dem Deich bei Götterswickerhamm oder von der Rheinpromenade.

Was ist Ihr persönliches Fundament?

Ich bin in Friedrichsfeld zur Schule gegangen und dort aufgewachsen, Voerde ist meine Heimat. Mein Vater war gelernter Dachdecker und meine Mutter Einzelhandelskauffrau. Ich bin in sogenannten gut-bürgerlichen Verhältnissen groß geworden. Mein Elternhaus war für mich immer Rückhalt und hat mir viel mit auf den Lebensweg gegeben, mir eine gute Ausbildung ermöglicht. Mein Lebensweg hat eine christliche Grundlage, die sich in 16 Jahren Pfarrgemeinderatsvorsitz in meiner Heimatgemeinde St. Elisabeth vertieft und verfestigt hat. Meine Familie gibt mir den Rückhalt, den es heute in manchmal unruhigen Zeiten braucht. Gemeinsam mit meiner Frau, meinen beiden inzwischen erwachsenen Söhnen und Freunden habe ich ein Umfeld, aus dem ich die Kraft schöpfe, dass ich sage: Mit 30 Jahren Berufserfahrung im Rücken will ich jetzt die Entwicklung meiner Heimat ein Stück weit mitgestalten.

Was sind für Sie die drei wichtigsten aktuellen Themen in Ihrer Stadt?

Kommunal das Mögliche tun, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für Gewerbebetriebe abzufedern. Beispielsweise könnte Wirtschaftsförderung für die Gastronomie sein, dort, wo Fläche vorhanden ist und sinnvoll genutzt werden kann, mehr Außenfläche anzubieten - ohne dies mit weiteren Sondernutzungsgebühren zu versehen.

Digitalisierung mit mehr Vehemenz angehen: Schulen | Verwaltungsintern | Online-Bürgerportal | Internet-Homepage | Leitungen zu/ in den Gewerbegebieten und zu allen Schulstandorten | Durchgängiges, flächendeckendes 5G-Netz. Beispiel Schule: Schulen und Schülerinnen und Schüler müssen so zügig wie möglich in die technische Lage versetzt werden, Präsenzunterricht und Homeschooling auch tatsächlich im erforderlichen Umfang durchführen zu können.

Mobilität in Voerde neu denken! Voerde ist von den Entfernungen her ideal für das Rad. Deshalb muss es zum gleichberechtigten Verkehrsmittel ausgebaut werden. Das heißt: mehr bessere und sichere Radwege, mehr und sichere Abstellmöglichkeiten für Räder, gerade an wichtigen Umsteigepunkten zu Bus und Bahn. Ziel muss sein, zukünftig mehr Mobilität mit weniger Auto möglich zu machen.

Wie wollen Sie die Stadt nach der Corona-Krise wieder in Schwung bringen?

Bis auf Weiteres sehe ich kein Ende der Corona-Krise. Die Mittel einer Kommune, die allgemein wirtschaftliche Lage der Betriebe in Voerde zu beeinflussen, sind gering. Ich möchte aber deutlich machen, dass jeder seinen Teil dazu beitragen kann, die örtlichen Betriebe wie Gastronomie, Handel, Handwerker zu stärken, indem man vor Ort ein Lokal aufsucht, vor Ort einkauft und nicht irgendwo im weltweiten Netz und Handwerker in der Heimat bevorzugt für ihre Dienstleistungen anfragt.

Das Stadtmarketing muss als übergreifendes, stadtweites Standortmarketing für Voerde verstanden und demgemäß anders organisiert werden als heute. Die örtlichen Betriebe müssen dabei unterstützt werden, sich auf das digitalere Zeitalter einzustellen. Einkaufsverhalten und Kundenströme verändern sich. Darauf muss auch seitens der Betriebe flexibler und mit mehr innovativen Ideen reagiert werden. Hier kann die Stadt mit einem zukunftsweisenden Stadtmarketing unterstützen.

Gleichzeitig müssen wir auf Seiten der Verwaltung das uns Mögliche tun, um ein Wiedereinsetzen des gesellschaftlichen und des Vereinslebens so wenig wie möglich bürokratisch zu behindern. Kundenorientierung und der Unterstützungsgedanke sind dabei oberstes Gebot.

Was sind die Lehren aus Corona?

Wirtschaftlich und versorgungsbezogen merken wir, wie groß die weltweite Verwundbarkeit bei Liefer-und Produktionsketten geworden ist. Die Abhängigkeiten im weltweiten Räderwerk treten deutlich zu Tage - mit Auswirkungen auf Arbeitswelt, Schul-und Kita-Betrieb oder die Familie. Wir haben gelernt, dass wochen- und monatelanges „Home-Office“ nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Und wir haben deutlich gesehen, dass Dienstleistungen und Berufe z.B. in Bereichen wie Gesundheit|Pflege|Sicherheit|Ordnung|Handel in Grenzsituationen eine entscheidende Bedeutung bekommen. Ohne sie wären wir dem Stillstand an einigen Stellen nahe gewesen. Die Notwendigkeit einer angemesseneren Bezahlung haben wir alle gesehen, sie muss aber auch umgesetzt werden! Menschlich ist die Sorge um den Einzelnen in den Mittelpunkt gerückt. Krankenhäuser, Pflegeheime, die Eltern, die teils nicht oder nur sehr zurückhaltend besucht werden konnten. Die digitale Arbeitswelt „stay at home“ und geschlossene Kitas zusammen haben teils zu Familiendramen geführt. Vieles nehmen wir heute bewusster wahr, sind auch füreinander aufmerksamer geworden und merken, dass nicht alles so erneut fortgeführt werden kann, oder sollte (Beispiel: Tönnies und Arbeitsverhältnisse). Wir müssen uns über die digitale Arbeitswelt (von morgen) nicht nur technisch noch mehr Gedanken machen, sondern auch organisatorisch und sozial. Jeder Einzelne ist in der Verantwortung, sich Gedanken darüber zu machen, in wieweit er Dinge durch eigenes Verhalten beeinflussen kann und z. B. offensichtlich gewordene Arbeits- und Produktionsweisen mit allen Nebenwirkungen im In- und Ausland unterstützt oder eben nicht mehr nachfragt.

Worüber würden Sie gerne Ihre erste Rede nach der Wahl im Rat halten?

Über den Zusammenhalt aller Voerderinnen und Voerder, um für Voerde unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen dennoch für die Zukunft Akzente zu setzen, die Voerde voranbringen: Leben, Arbeiten, Wohnen, Wirtschaft, Arbeitsplätze, Bildung und Ausbildung. Bei allen unterschiedlichen Meinungen im Einzelfall darf das gemeinsame Ziel dabei, im Rat und in der Bevölkerung, nicht aus den Augen geraten. Voerde ist eine finanziell schwach ausgestattete Kommune, die jeden Euro Fördermittel nutzen muss. Gleichzeitig müssen wir in die Schulen, in die Infrastruktur (die durch lange Jahre der Haushaltssicherung sehr gelitten hat), in die Mobilität und die Digitalisierung bei veränderten Rahmenbedingungen investieren. Wir müssen alles versuchen, um Voerde für die Zukunft wettbewerbsfähig und attraktiv zu halten. Dazu werden wir nicht umhin kommen, Schwerpunkte zu setzen. Nicht alles wird erfüllbar sein. Das zukunftsgerichtete Notwendige/ Wichtige vom Wünschenswerten zu unterscheiden und sich auch entsprechend zu verhalten - dazu möchte ich alle Beteiligten in Rat, Verwaltung, Vereinen und weiteren Institutionen sowie die Bevölkerung aufrufen. Wir werden das nur zusammen schaffen und dafür werde ich die notwendige Transparenz als Bürgermeister herstellen. Nur Transparenz, Nachvollziehbarkeit und miteinander reden und erklären schafft Akzeptanz für die Umsetzung dieses schwierigen Weges. Dazu würde ich alle Beteiligten einladen wollen.

skyline