Dinge, die ein Niederrheiner gemacht haben sollte

Wir stellen Euch in unserer Serie Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten vor, die Menschen im Kreis Wesel einmal gemacht haben sollten. Dazu gehören u.a. schöne Wanderstrecken, Paddeltouren oder auch ein Bierbraukurs.

© Luca Semrok

Unser schöner Kreis Wesel hat 13 Kommunen und jede hat viel zu bieten. Dazu kommt die schöne niederrheinische Landschaft mit ihren Sehenswürdigkeiten und kleinen und großen Entdeckungen. Das Beste sind aber die Menschen selbst - die Begegnungen sind vielfältig und gewinnbringend. Wir möchten Euch Vorschläge machen, die ihr als Einwohner des Kreises machen könnt, um Eure Heimat vielleicht noch besser kennenzulernen, neue Perspektive zu bekommen und ja, vielleicht auch mal die Rheinseite zu wechseln.

Zum Geleucht in Moers

Es ist eine der bekanntesten Landmarken des Kreises Wesel. Das "Geleucht" auf der Halde Rheinpreußen über der Grafenstadt Moers ist weithin sichtbar. Die überdimensionale Grubenlampe zeigt die Verbundenheit des Niederrheins mit dem Kohlebergbau. Das Geleucht wurde vom Künstler Otto Piene geschaffen. Das Wahrzeichen ist mit stolzen 122,60 Metern das größte Montankunstwerk der Welt. Es ist auch begehbar, Von der Aussichtsplattform hat man einen wunderbaren Blick über den Niederrhein und in das Ruhrgebiert. Nachts ist es beleuchtet. Mehr Infos gibt es hier.

© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW

Eine Tour durch die Römerstadt Xanten

Xanten ist die einzige Stadt in Deutschland, die mit einem X beginnt. Darüber hinaus ist sie Nibelungenstadt - Siegfried von Xanten hat sogar sein eigenes Museum. Xanten ist auch Römerstadt - die Colonia Ulpia Traiana ist auf die Zeit um 100 nach Christus datiert. Der Archäologische Park Xanten (APX) ist das größte archäologische Freilichtmuseum Deutschlands. Der imposante Viktor-Dom, die Kriemhildmühle, das Klever Tor und der Marktplatz laden zu einem Stadtbummel ein. Das Freizeitzentrum (FZX) bietet einen hohen Freizeitwert, insbesondere durch das Natur-Freibad Xantener Südsee.

Dom in Xanten, Ansicht außerhalb der Stadtmauer
Dom in Xanten, Ansicht außerhalb der Stadtmauer© Radio K.W.
Dom in Xanten, Ansicht außerhalb der Stadtmauer
© Radio K.W.
© Sebastian Falke, Radio KW

Bier selber brauen

Wir haben hier bei uns wieder viele regionale kleine Brauereien. Zum Teil wird die Braugerste hier vor Ort angebaut, angedacht ist auch den Hopfen hier am Niederrhein wieder heimisch zu machen, Einer der Vorkämpfer ist Walter Huisges von Walter Bräu aus Wesel - Büderich. "Bier braucht Heimat" ist sein Motto und dem folgen inzwischen viele. Geilings Bräu in Kamp-Lintfort, das Brauprojekt 777 aus Voerde Spellen oder Jäger Bier aus Xanten, um nur einige zu nennen. Sehr bekannt ist auch die niederrheinisch-westfälische Braumanufaktur in Hamminkeln. Wilhelm Kloppert ist Braumeister und Biersommelier und bietet eigene Braukurse an (macht Walter Bräu auch). Man lernt dabei allerhand über Bier, über unsere Heimat und kommt mit anderen Menschen zusammen. So ein Kurs dauert ca 8 Stunden und kostet 159 Euro pro Person, darin enthalten ist die Verköstigung und das eigene Bier, was ein echtes Unikat ist. Sebastian Falke hat Wilhelm Kloppert besucht.

© Sebastian Falke, Radio KW
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Einmal Spargel selber stechen

Der Spargel gehört zum Niederrhein wie das Amen in die Kirche. Das "Kaisergemüse" hat Saison von April bis traditionell zum Johannis-Tag am 24.Juni.Wir haben mehrere große Spargelbetriebe im Kreis Wesel. Die Radio KW - Reporterinnen Steffi Hain und Michelle Bollen waren auf dem Schulte-Drevenacks Hof.

© Heiko Kempken / FUNKE Foto Services
© Heiko Kempken / FUNKE Foto Services
© Steffi Hain / Michelle Bollen

Mit der "Keer Tröch" auf die andere Rheinseite

Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen, es gibt keine "falsche" Rheinseite. Der Niederrhein ist auf beiden Seiten schön. Es gibt viel zu entdecken, vor allem mit dem Fahrrad. Die ideale Möglichkeit den Rhein zu queren bietet die kleine Personen- und Fahrradfähre "Keer Tröch". Sie schippert von Palmsonntag bis zum letzten Sonntag im Oktober zwischen Bislich und Xanten. Mehr Infos gibt es hier.

© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW

Feldbahnfahren in Gahlen

Geschichte, Nostalgie, schöne Landschaft und Heimatliebe - was gibt es Schöneres als alles zusammen zu kombinieren.

Die Feldbahnfreunde in Schermbeck - Gahlen bieten auf Wunsch Sonderfahrten an, beispielsweise für Betriebsausflüge. Menschen mit Handicap können auch mitfahren. In diesen Fällen bittet der Verein um rechtzeitige Info, damit die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden können. Die Strecke ist nach einer Erweiterung jetzt gut einen Kilometer lang und führt zum Teil direkt an der Lippe entlang. Die Fahrzeit beträgt eine halbe Stunde, weil die Lok zweimal umgespannt werden muss.

Anschnall- oder Helmpflicht gibt es nicht, es macht riesigen Spaß für Opa, Mama und den Enkel gleichermaßen. Die Fahrpreise betragen vier Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder. In den Sommerferien gibt es regelmäßig Fahrtage.

© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW
© Sebastian Falke, Radio KW

Grubenfahrt ins Salzbergwerk

Nach dem Aus der deutschen Steinkohle sind in Kamp-Lintfort noch das Zechengelände, der Förderturm und der Lehrstollen zu bestaunen. Das lohnt sich und sollte jeder ebenfalls einmal gemacht haben.

Fahrten unter Tage sind nur noch im KplusS Salzbergwerk in Rheinberg - Borth möglich. An ausgewählten Tagen und vorheriger Absprache können Besucher mehrere hundert Meter tief eine völlig andere Welt erleben. Faszinierend ist das weiße Gold in seiner Pracht und auch die Maschinen, die das Salz abbauen.

Riesige Dübel sorgen für ein stabiles Gewölbe© Radio KW
Riesige Dübel sorgen für ein stabiles Gewölbe
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© Sebastian Falke, Radio KW

Besuch des Sonsbecker Aussichtsturmes

Sonsbecks Wahrzeichen ist der Aussichtsturm auf dem Dürsberg. Die neue Stahlkonstruktion ist seit Dezember 2021 zugänglich, wurde - unter anderem wegen Corona - aber erst Mitte September 2024 offiziell eingeweiht. Der alte Holzturm war marode geworden und musste abgerissen werden.

Auch der neue Turm ist sehr beliebt. Er liegt entlang einer Wanderroute, ist aber auch für Ausflügler mit dem Auto gut erreichbar. Ein Parkplatz ist gut einen Kilometer entfernt. Auf der kurzen Route wird auf dem Geowanderweg die Entstehung der Sonsbecker Schweiz erklärt.

© Sebastian Falke, Radio KW
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Einmal beim Dong Open Air

Angefangen hat alles mit einem Zelt, einem Mehrfachstecker, einem Ghetto - Blaster und ein paar Palletten Dosen-Bier. Mittlerweile ist das Dong Open Air auf der Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn eine feste Institution unter den Metal-Fans. 4500 waren in diesem Jahr dabei. Die meisten davon kommen im nächsten Jahr wieder. Ein Besuch dort ist für etwas, was ein Niederrheiner in seinem Leben gemacht haben sollte.


© Sebastian Falke, Radio KW
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Besuch im Kloster Kamp

Das Kloster Kamp wurde 1123 als erstes Zisterzienserkloster in Deutschland am Niederrhein gegründet und war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum. Nach der Auflösung im 19. Jahrhundert verfiel es, wurde aber im 20. Jahrhundert restauriert. Heute sind die Klostergebäude und der barocke Terrassengarten beliebte Ausflugsziele. Ein Museum erzählt die Geschichte der Mönche und ihrer Lebensweise. Also etwas, was ein Niederrheiner definitiv mal gesehen haben muss!

Am Donnerstag, 30.04.2015, in Kamp-Lintfort am Kloster Kamp. Blick auf den Terrassengarten.
Am Donnerstag, 30.04.2015, in Kamp-Lintfort am Kloster Kamp. Blick auf den Terrassengarten.© Foto: Volker Herold / FUNKE Foto Services
Am Donnerstag, 30.04.2015, in Kamp-Lintfort am Kloster Kamp. Blick auf den Terrassengarten.
© Foto: Volker Herold / FUNKE Foto Services
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