Dinslakener soll tote Tochter (3) in Kanal geworfen haben

Nach einem schrecklichen Todesfall in Dinslaken sucht die Kriminalpolizei Zeugen. Ein Vater hatte sein verstorbenes Mädchen in Oberhausen in den Rhein-Herne-Kanal geworfen.

© Foto: Kerstin Bögeholz / Funke FotoServices

Ein schrecklicher Todesfall beschäftigt gerade die Polizei in Dinslaken, Oberhausen und Duisburg. Ein 40-Jähriger hatte sich am Freitagnachmittag auf der Wache in Dinslaken gemeldet und berichtet, dass seine 3-jährige Tochter verstorben sei. Er habe sie daraufhin mit Gewichten beschwert und in den Rhein-Herne-Kanal geworfen, in der Nähe des Oberhausener Kaisergartens. Tatsächlich haben dort am Samstag Feuerwehrleute mit der Unterstützung von Tauchern den Leichnam des Mädchens bergen können.

Vater hatte Tochter offenbar einige Tage in Keller gesperrt

Der 40-jährige Deutsche soll das Kind mehrere Tage in einem Kellerraum eines Mehrfamilienhauses eingesperrt haben - offenbar als Erziehungsmaßnahme, berichtet die Polizei. Er habe das Kind dort mit Essen und Trinken versorgt und nach ihm geschaut. Allerdings war es am Morgen des vergangenen Sonntags verstorben, woraufhin er es dann am Abend mit Gewichten beschwert in den Kanal geworfen haben soll. Die Obduktion hat ergeben, dass die Todesursache des 3-jährigen Mädchens erbrochener Speisebrei gewesen ist.

Wer kann Hinweise geben?

Eine Mordkommission aus Duisburg ermittelt - und sucht Zeugen, die Angaben zu dem Geschehen machen können. Wer hat am 1. Oktober abends/nachts etwas am Rhein-Herne-Kanal beobachtet?

Der 40-jährige Dinslakener wurde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Freiheitsberaubung mit Todesfolge einem Richter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ. Der Mann hat einen Anwalt und sich auch über diesen bisher nicht geäußert.

In der Stadt herrscht Betroffenheit

Auch in der Stadt ist die Anteilnahme groß. Bürgermeisterin Eislöffel sagte in einer Pressemittelung „Die Menschen in unserer Stadt sind tief erschüttert. Eine große Betroffenheit und Anteilnahme zieht sich durch unsere Bevölkerung." Sie selbst hatte sich frühzeitig auf den Rückweg aus ihrem Urlaub gemacht. "Meine Gedanken sind bei der Familie, Freunden und den trauernden Angehörigen“, so Bürgermeisterin Eislöffel.

Stadt und Polizei arbeiten eng zusammen

Die Stadt arbeitet eng mit der Polizei zusammen. In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Familie war dem Jugendamt der Stadt Dinslaken bekannt. Eine derartige Tragödie war nicht absehbar. Das Jugendamt ist auch derzeit weiter in die Familiensituation eingebunden. Die betroffene Kita wird vorübergehend geschlossen, um den Prozess der Aufarbeitung für die Kinder vorbereiten zu können."

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