Diskussion um Jagd auf Rabenkrähen im Kreis Wesel
Veröffentlicht: Montag, 07.10.2024 06:25
Im Kreis Wesel werden jährlich rund 4000 Rabenkrähen geschossen. Während Jäger und Bauern diese Praxis als notwendig erachten, sieht der Nabu darin keinen vernünftigen Grund.
Jäger und Landwirte im Kreis Wesel argumentieren, dass Rabenkrähen die Gelege seltener Wiesenvögel wie den Kiebitz plündern und erhebliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Sie sehen den Abschuss von jährlich rund 4000 Krähen als notwendig an, um die Tierwelt zu schützen und Ernteverluste zu minimieren. Der Naturschutzbund (Nabu) widerspricht jedoch diesen Behauptungen und fordert ein Jagdverbot. Laut Nabu sei die intensive Landwirtschaft der Hauptgrund für das Artensterben, nicht die Krähen. Außerdem gäbe es keine wissenschaftliche Grundlage, die eine Krähenjagd rechtfertigt. Dennoch bleiben die Abschüsse Teil der gängigen Praxis, da ein freiwilliger Verzicht der Jäger derzeit nicht in Sicht ist.
Jagdzeit von August bis Februar erlaubt
Seit 1994 stehen Rabenkrähen unter bestimmten Ausnahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie zur Jagd frei. In NRW ist die Jagdzeit von August bis Februar erlaubt. Der Nabu kritisiert die Jagdpraxis, da sie weder wissenschaftlich begründet sei, noch nachweislich einen positiven Effekt auf bedrohte Vogelarten habe.