DJV kritisiert Wolfszahlen des Bundesamtes für Naturschutz

Die offizielle Zahlen des Wolfsmonitoring hinken der Entwicklung hinterher, kritisiert der Deutsche Jagdverband. Er fordert Bund und Länder zum Handeln auf.

© Rolfes, DJV

Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert, dass das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auch dieses Jahr wieder keinen realitätsgetreuen Wolfsbestand für Deutschland benennt. Demnach wurden in Deutschland 57 Rudel in gezählt, zusätzlich 27 Wolfspaare sowie 19 territoriale Einzeltiere. Diese Zahlen sind nach Einschätzung des Jagdverbandes viel zu niedrig. Nach Hochrechnungen auf Basis von Literaturwerten geht der Verband zum jetzigen Zeitpunkt von mindestens 1.600 Wölfen in Deutschland aus. Die Konflikte nehmen zu: Nach Zahlen des Wolfs-Beratungszentrums (DBBW) wurden im Jahr 2020 knapp 4.000 Schafe, Ziegen, Rinder und auch Pferde getötet. Das waren ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.

Die Diskussion im Kreis Wesel wird lauter - NABU gegen Abschüsse

Auch im Kreis Wesel wird die Diskussion um den Wolf immer lauter. Die CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik fordert den Abschuss des Schermbecker Wolfsrudels, weil er mittlerweile zu viel wirtschaftlichen Schaden anrichte und Existenzen bedrohe. Die Verhältnismäßigkeit sei nicht mehr gegeben, zumal sich die Tiere weiter vermehrten. Der NABU argumentiert dagegen: Eine Tötung des Rudels würde nichts bringen, weil andere Tiere in dieses Gebiet nachrücken würden. Helfen könne aber ein konsequenter Herdenschutz. Der Wolf würde lernen, dass hinter starken Zäunen nichts zu holen sei.

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