Drogenberatungen im Kreis erinnern an alte Wegbegleiter

Wesel und Dinslaken machen beim bundesweiten Drogentotengedenktag mit. In Deutschland sind im letzten Jahr 15 Prozent mehr Menschen in Folge ihres Drogenkonsums gestorben.

© Drogenberatung Dinslaken

Wesel und Dinslaken machen heute beim bundesweiten Drogentotengedenktag mit, der in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet. In Wesel wird ein "Drogentotengedenkbaum" im Eingangsbereich der Drogenberatung Wesel eingeweiht und eine Gedenktafel an der Hauswand angebracht. In Dinslaken gibt es einen Garten der Erinnerung, in dem man sich den Verstorbenen verbunden fühlt. In Moers ist ähnliches in Planung.

Drogentoter ist nicht gleich Drogentoter

Allein in Wesel sind im letzten Jahr insgesamt 13 Personen verstorben, die zum Teil viele Jahre durch die Drogenberatungsstelle betreut wurden. Das ist ein trauriger Höhepunkt. Normalerweise sind es eher zwei bis vier Menschen im Jahr. Die Tendenz wird auch auf der linken Rheinseite zwischen Moers, Kamp-Lintfort und Xanten beobachtet. Dinslaken hingegen kann diese nicht bestätigen. Man muss allerdings deutlich unterscheiden: Ist jemand an den Folge- oder Begleiterkrankungen gestorben oder durch direkten Konsum?

Die Statistik der Polizei weist für das letzte Jahr sechs Drogentote auf - die Zahl ist relativ konstant.

Mehr Beratungsbedarf

Unsere Drogenberatungsstellen beobachten auch insgesamt mehr und längeren Beratungsbedarf. Die Menschen werden immer älter und haben andere Probleme als früher: Wohnungsnot, Angst vor dem Winter und pure Existenzängste sind nur einige Beispiele. Pandemiebedingt gab es auch mehr Rückfälle.

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