Ein sehr privater Fall: Neues ARD-Format «Für immer Sommer»

TV-Ausblick ARD - «Für immer Sommer - Ein neues Leben»
© Kurt Patzak/ARD Degeto/dpa

Fernsehen

Berlin (dpa) - Sophie Maibach (Anke Retzlaff), eine junge NRW-Polizeibeamtin, kommt durch ein deutsch-spanisches Austauschprogramm nach Teneriffa. Als die passionierte Surferin dort landet, wird sie von ihrem neuen Partner Álvaro Krupp Casado (Félix Herzog) und dem Chef Enzo (Oscar Ortega Sánchez) der Polícia National erwartet. Sie soll vor allem dann im Einsatz sein, wenn es um deutschsprachige Bewohner oder Gäste geht. 

Das ist eine sinnvolle Wahl, denn Sophies Spanischkenntnisse sind durchaus ausbaufähig. Was wiederum egal ist, weil hier ohnehin alle Deutsch sprechen. Unter dem Titel «Für immer Sommer: Ein neues Leben» läuft an diesem Freitag (22. November) um 20.15 Uhr im Ersten der erste Film mit der neuen Heldin, die zweite Episode «Enthüllungen» kommt am nächsten Freitag (29.11.).

Gespenst der Vergangenheit

Gleich zu Beginn taumelt eine junge verletzte Frau über den Strand und fällt der Länge nach hin. Sie behauptet, ihr Verlobter wolle sie töten. Erst allmählich kehrt ihr Erinnerungsvermögen zurück und bald wird klar, was hinter ihren Anschuldigungen steckt. 

Als Sophie in einer anderen Sache ein Fahrerflucht-Geständnis aufnimmt, verliert sie plötzlich ihre Gelassenheit. In Rückblenden wird gezeigt, dass ihr Vater Bernd - Schauspieler Michael Roll taucht gleich mehrfach aus dem Jenseits auf - vor fünf Jahren bei einem Unfall auf der Insel ums Leben gekommen ist. Diesen ungelösten und fast verjährten Fall möchte Sophie unbedingt aufklären. Sie verdächtigt die Strandbar-Betreiberin Caro (Lana Cooper) - und dann gerät ihre Gefühlswelt heftig durcheinander.

Ein ungesunder Mix

Regisseur Michael Rowitz (57, «Da hilft nur beten!») hat beide Filme mit viel Wehmut und Dramatik inszeniert. Es gibt schnelle Schnitte, aufdringliche Musik und viele sonnige Bilder der Urlaubsinsel. Allerdings wird nicht so recht deutlich, ob das Ganze eher ein Krimi oder eine Art von Familiendrama sein soll. 

Vermutlich letzteres, denn Krimis finden sich auf diesem Sendeplatz eher nicht - allerdings bekommt dieser Mischmasch dem Film nicht gut. Der private Hintergrund der Hauptfigur nimmt die meiste Zeit des Films in Anspruch, die Alltagsfälle treten fast völlig in den Hintergrund.

Anke Retzlaff (35, «Über die Grenze») und Félix Herzog (31, «Inga Lindström») spielen ihre Figuren mit gehörigem Einsatz, wobei Frau Retzlaff in ihrer resoluten Rolle ziemlich schnell den Ton angibt und gleich mehrere Alleingänge absolviert, insbesondere in ihrem privaten Fall. Der Chef hat nichts zu melden, Ihren Filmpartner weiht sie jedoch in ihre wahren Absichten ein - die Umstände zum Unfall ihres Vaters werden aber erst zum Ende der zweiten Folge aufgeklärt.

© dpa-infocom, dpa:241121-930-294813/1

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