Gericht verhandelt heute über Tötung der Schermbecker Wölfin

Ist Wölfin «Gloria» ein Problemwolf, der getötet werden muss? Darüber wird im Kreis Wesel schon lange ordentlich gestritten. Heute entscheidet das Düsseldorfer Verwaltungsgericht.

© Sabine Baschke

Ein Schäfer ist wegen der Schermbecker Wölfin bis vors Düsseldorfer Verwaltungsgericht gezogen. Er will damit durchsetzen, dass der Kreis Wesel Glorias Tötung genehmigt. 26 Schafe hat der Hünxer durch sie schon verloren. Heute wird verhandelt, nachdem sein Eilantrag im Januar gescheitert war. Der Schäfer hält die Wölfin für verhaltensauffällig, weil sie mehrfach auch hohe, empfohlene Stromzäune überwunden hat. 

Welche Herdenschutzmaßnahmen sind zumutbar?

Der Anwalt des Klägers fordert auch Klarheit darüber, was als Herdenschutz zumutbar ist. Die Behörden hätten dem Schäfer etwa empfohlen, seine Tiere nachts in den Stall zu sperren. Das sei nicht artgerecht und auch nicht praktikabel. Weiter entfernte Weiden könnten dann nicht mehr bewirtschaftet werden. Die Tiere könnten nicht für nur einen Tag dorthin und zurückgeschafft werden.

Wölfin Gloria hat auch viele Unterstützer

Das Landesumweltamt hatte in einem Gutachten vor allem mangelnden Herdenschutz für die vielen Risse am Niederrhein verantwortlich gemacht. Je nachdem, wer zählt, sollen 92 bis 140 Weidetiere auf das Konto von Wölfin "Gloria" gehen. Mittlerweile hat sie auch einen Partner gefunden und Nachwuchs gezeugt. Das Rudel hat auch viele Unterstützer: Eine Online-Petition gegen die Tötung der Wölfin haben über 100tausend Menschen unterschrieben.

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