Handwerk sucht Nachwuchs

Die Kreishandwerkschaft warnt vor dem Akademisierungswahn. Zu viele Schulabgänger wollen studieren, dabei lebe unsere Gesellschaft von einem gesunden Mix.

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Der Fachkräftemangel ist im Handwerk angekommen, beklagt die Kreishandwerkerschaft Wesel. Lange Wartezeiten seien mit dem altersbedingten Ausscheiden vieler Gesellen, den vollen Auftragsbüchern durch den Null-Zins-Bauboom und zu wenig Auszubildenden geschuldet. Eltern und Lehrer seien bei der Bildung eines Berufswunsches gefordert, heißt es von der Kreishandwerkerschaft. Nach einer praktischen Ausbildung können weitere Qualifizierungen erfolgen. Ein Meisterbrief ist mit einem Bachelor geleichgesetzt und berechtigt ebenfalls zum Studium. Das neue Ausbildungsjahr hat zwar schon begonnen, aber bis November können man noch einsteigen. Auch wenn das Interesse am Handwerk zuletzt etwas gestiegen, bestehe nach wie vor großer Bedarf. Das Interesse sei zudem unterschiedlich. Während alles rund ums Auto nach wie vor sehr beliebt ist, fehlen Bäcker, Metzger, aber auch Schlosser. Im Kreis Wesel waren Ende Juli noch 1000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Fast ebenso viele suchten noch eine Ausbildungsstelle.

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