Herbstanfang am Niederrhein: Unsere Streaming-Tipps für euch

Die Tage werden kürzer - das Wetter usselig. Was also tun - statt grillen im Park oder zum See? Richtig: Ganz ohne schlechtes Gewissen ab auf die Couch und Serien gucken!


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Wenn die Tage wieder kürzer werden und das Schmuddelwetter am Niederrhein ankommt, machen wir es uns halt drinnen schön - und das geht am besten mit einer guten Serie! Also: Ab auf's Sofa und Netflix, Amazon Prime, Disney+ oder YouTube anwerfen. Damit ihr euch stundenlanges Trailer-Gucken sparen könnt, geben wir euch Streaming-Tipps - direkt aus dem Radio K.W.-Team zu euch ins Wohnzimmer!

Manifest

Der erste Serien-Tipp kommt von Lena Semrok: Stell dir vor, du fliegst aus dem Urlaub nach Hause... hattest tolle Tage auf Jamaika und dann landest du am Flughafen und alle stehen da und gucken dich an, wie ein Zootier. Feuerwehr, Polizei und du denkst dir so: Was ist hier los? Ja - und dann sagt jemand, dass während des Flugs fünf Jahre für den Rest der Welt vergangen sind. Genau darum geht es in der Serie "Manifest", zu gucken auf Netflix. Der Flug 828 nach New York war einfach mal fünf Jahre vom Radar verschwunden. Und für die Passagiere war es einfach ein normal langer Flug. Aber für die Familien, die Freunde, die Angehörigen... waren die Passagiere fünf Jahre tot. Und das Leben ging weiter. Und als wäre das nicht schon spannungsgeladen genug, haben die Passagiere auf einmal übersinnliche Fähigkeiten... erleben Visionen, retten dadurch Menschen. Die Hauptfiguren Polizistin Michaela und ihr Bruder Ben Stone versuchen genau diesem Rätsel auf die Spuren zu kommen: Wo war der Flieger? Warum gibt es die Bestimmungen? Und sie sind nicht die Einzigen, die das herausfinden wollen.

Für mich super spannend und mal etwas ganz anderes!

Drei Staffeln und insgesamt 42 Folgen gibt's bei Netflix, im November kommt Staffel vier - also viel Spaß mit Manifest.

The Lincoln Lawyer

Der Serien-Tipp von Torben Wiedenhaupt ist ein Krimi: "The Lincoln Lawyer" - Bodensee-, Usedom-, Schweden-, Takatukaland-Krimi... alles schon gesehen. Erstaunlicherweise gibt es dann doch immer wieder neue Ansätze für Mord und Totschlag-Serien, die mich packen und so ist es bei: The Lincoln Lawyer auf Netflix. Was brauchen wir dieses Mal? Eine coole pulsierende Stadt nennen wir sie Los Angeles, einen coolen Wagen - in diesem Fall die typische übertriebe Ami-SUV-Kutsche den Lincoln und einen noch cooleren Hauptcharakter namens Mickey. Und na klar: Auch er hat einen Schuss weg, ohne geht's doch im Krimi nie! Mickey gehörte bisweilen zu den Top-Anwälten L.A.s - wird aber nach einem Surfunfall abhängig von Schmerzmitteln. Nach einem guten Jahr überwindet er seine Sucht und kämpft sich zurück ins Arbeitsleben. Welch Zufall, dass ein Anwaltskollege erschossen wird und ihm seine Kanzlei samt aller Fälle überlässt. Ein Haufen Arbeit, die Mickey ganz cool in seinem mobilen Office dem Lincoln wegverteidigt - da kann er besser denken. Na klar... Ein Fall ist dann aber eine härtere Kopfnuss. Spieleprogrammierer Trevor Elliot soll seine Frau ermordet haben. Für ihn und Mickey geht's in dem Fall um viel Prestige. Im Laufe des Prozess gibt's es natürlich Intrigen, Machenschaften und die russische Mafia wuselt da auch noch mit. Alles irgendwie schon da gewesen und doch ist alles irgendwie ganz anders.

The Lincoln Lawyer ist meiner Meinung sehr kurzweilig. Ich mag es, wenn der Hauptcharakter sich in die Karten blicken lässt und uns schon fünf Schritte im Voraus mit einem Lächeln, wie er sein Gegenüber gleich ausknocken wird.

Wenn es etwas für euch sein sollte, dann kann ich jetzt schon verraten: Staffel 2 ist schon in der Mache!

Liebe und Anarchie

Und auch Steffi Hain hat einen Serien-Tpp parat: Ich liebe Serien - vor allem die, die mal ein bisschen von der Norm abweichen. Und da ist für mich ganz weit vorne "Liebe und Anarchie". Eine schwedische Serie, die in einem kleinen Buchverlag spielt. Hauptsächlich geht es darum, dass die Hauptdarstellerin - Sophie - sich in einen ihrer Mitarbeiter verliebt. Ganz jung, ganz anders als ihr Mann. Die beiden nähern sich an - und zwar über völlig verrückte Spiele.

Als Zuschauer sitzt man teilwiese Tränen lachend davor, manchmal sagt man sich auch nur: Das gibt's jetzt doch nicht...

Neben dem Haupterzählstrang gibt's natürlich auch noch wunderbare Nebenschauplätze und herrlich gezeichnete Charaktere - wie den alten Verleger Fridrisch, der sich ständig mit seiner sehr jungen Kollegin überwirft.... Hach, guckt es euch einfach an. 1. Staffel ist der Überknaller, die zweite ist jetzt auch draußen, hab ich hinterher geguckt, kann das Niveau der ersten definitiv halten. Liebe und Anarchie findet ihr übrigens bei Netflix.

7 vs. Wild

Michelle Bollens Serien-Tipp ist mal was ganz anderes: Keine richtigen Mahlzeiten, kein Klo, keine Dusche - nur du, mit dir selbst allein im Wald irgendwo in Schweden - und das sieben Tage lang. Genau das tun sich Menschen tatsächlich freiwillig an - bei der Reality-Serie "7 vs. Wild". Die Challenge: Jeder muss mit sieben vorher ausgewählten Gegenständen und der Kleidung am Körper auskommen. Keine Kamera-Teams, kein Kontakt zur Außenwelt, vollkommene Isolation. Staffel 1 wurde im letzten Jahr gedreht - und ja: Alles ist echt! Die Idee zur Serie hatte Outdoor-Youtuber Fritz Meinecke. Er hat sich sechs andere Youtuber aus dem Genre geschnappt - und dann hieß es: Challenge accepted!

Zugegeben: Ich war erst skeptisch - doch dann habe ich beim Schauen der Serie gemerkt: Das macht wirklich Spaß, da mitzufiebern! Die Kandidaten bauen sich Betten aus Moos und Ästen, sammeln sich Beeren zum Essen und müssen jeden Tag eine spannende Challenge meistern: Egal ob Steine stapeln, Feuer machen oder Floß bauen. Und ja: Irgendwann bekommt man Bock, das Ganze selbst mal auszuprobieren... also zumindest einmal im Wald zu übernachten.

Pünktlich zur Streaming-Zeit im Herbst wurde jetzt die zweite Staffel abgedreht. Erscheinen soll sie ab November. Diesmal wird es wohl noch spannender: Die Kandidaten waren im echten Dschungel - und diesmal nur mit einem statt sieben Gegenständen. Bis dahin lohnt sich Staffel 1 - findet ihr auf Youtube und das für Umme!

Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

Und der nächste Tipp für einen Serienmarathon kommt von Nora Schulte: Die Tage des Friedens in Mittelerde beginnen - oder eben doch nicht: Das Böse ist wieder Mal zurückgekehrt. Das sagt zumindest eine der Hauptcharaktere der neuen Amazon Prime Serie: "Der Herr der Ringe: Ringe der Macht". Um das zu beweisen, reist die Elbin Galadriel durch die Länder MIttelerdes und muss dabei nicht nur gegen Monster in den Kampf ziehen. In dem Prequel, dass tausende Jahre vor den Erfolgsfilmen „Der Hobbit“ oder „Der Herr der Ringe“ spielt, geht es natürlich wieder um Hobbits, Elben, Zwerge und Menschen im Kampf gegen eine Menge grausam-gruselige Orks und andere Monster.

Dabei begegnen dem Zuschauer einige altbekannte Charaktere. Das hat mir besonders gut gefallen, weil es so vertraut wirkt. Aber es sind natürlich auch neue und rätselhafte Figuren dabei, bei denen man noch nicht so genau weiß, was aus ihnen wird.

Die Serie soll die Geschichte der sieben Ringe der Macht erzählen, die auch bei „Der Herr der Ringe“ eine Rolle spielen, weil sie von dem einen, bösen Ring geknechtet werden. Für die Produktion hat Amazon Prime ordentlich Geld in die Hand genommen und das sieht man auch an den Kulissen und der Aufmachung. Jetzt wird es natürlich viele Fans geben, die unzählig viele Fehler in der Serie finden, aber mir hat sie gut gefallen. Die ersten vier Folgen sind auf jeden Fall schon auf Amazon Prime. Und ab jetzt gibt es jede Woche eine neue Folge. Die Fünfte kommt heute raus und ich werde sie mir angucken.

Babylon Berlin

So und zu guter letzt hat Sebastian Falke auch noch einen Serien-Tipp, den er mit euch teilen möchte: Endlich sind sie zurück: Gereon Rath und Charly Ritter ermitteln wieder in Berlin. In der vierten Staffel macht die Serie "Babylon Berlin" einen Zeitsprung von 1929 auf den Anfang der 30er Jahre. Viele Morde im immer brauneren Sumpf Berlins, gebeutelt von der Wirtschaftskrise und zunehmender Gewalt.

Spannend ist nicht nur die Story, sondern auch die Entwicklung der Persönlichkeiten - vor allem die vielfältige Psyche von Gereon Rath ist immer wieder Thema.

Auch die vierte Staffel von Babylon Berlin ist hochkarätig besetzt, in Szene gesetzt von Regisseur Tom Tykwer. Diese Staffel basiert auf dem Buch "Goldstein" der Gereon Rath Serie von Volker Kutscher. Zu sehen gibt es sie aktuell nur bei SKY, in der ARD wird sie Anfang des Jahres gezeigt. Ich bin sehr gespannt!

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