Historisches Ereignis: Emschermündung in Dinslaken geflutet

Die Emschermündung in Dinslaken ist am Mittag geflutet worden. Damit steht ein Millionenprojekt vor dem Abschluss. Seit 2014 wurden über eine Million Kubikmeter Erde ausgehoben.

© Sebastian Falke, Radio KW

In Dinslaken sind gegen Mittag die Schleusen für die neue Emschermündung geöffnet worden. Damit konnte das Flußdelta geflutet werden. Über 2000 Menschen schauten sich das historische Ereignis allein über Youtube an. Zuvor hatte Ministerpräsident Wüst eine Rede gehalten. Rund acht Jahre hat der Umbau der Emschermündung gedauert und 70 Millionen Euro gekostet. Eigentlich sollte es zur Einweihung auch ein Bürgerfest geben. Wegen der Baustelle wird es aber verschoben. Die Emscher fließt ab heute 500 Meter weiter nördlich in den Rhein - genau genommen ist die Mündung jetzt auf Voerder Stadtgebiet. Statt schnurgerade und stark abfallend, fließt sie jetzt renaturiert und quasi mit Treppchen für die Fische. 

Die neue Auenlandschaft soll Mensch und Tier gefallen

Seit 2014 wurde für den Umzug der Emschermündung über eine Million Kubikmeter Erde ausgehoben. Dadurch ist eine Fläche von rund 20 Hektar entstanden, die von der Emscher durchströmt wird - idyllisch unterteilt in drei kleinere Läufe. Entstehen soll hier eine Auenlandschaft, in der sich Mensch, Pflanzen und Tiere wohl fühlen. Noch attraktiver soll sie durch neue Radwege und Verweilpunkte an Emscher und Rhein werden. Und auch der Schutz vor Hochwasser wurde bei der Planung bedacht.

Die Nordverlegung der Emschermündung ist abgeschlossen. In Voerde fließt die abwasserfreie Emscher in den Rhein.© Sebastian Falke, Radio KW
Die Nordverlegung der Emschermündung ist abgeschlossen. In Voerde fließt die abwasserfreie Emscher in den Rhein.
© Sebastian Falke, Radio KW

Zahlen und Fakten

  • Verschiebung der Mündung um rund 500 Meter Richtung Norden
  • Laufverlängerung der Emscher um rund 700 Meter
  • Vorheriger Absturz der Emscher in den Rhein: sechs Meter
  • Künftiger Trockenwetterabfluss der Emscher: 15 m3/s
  • Auenfläche: rund 20 Hektar
  • Bodenaushub: knapp 1,3 Mio. m3
  • Durchschnittliche Aushubtiefe: 5 Meter
  • Mittleres Aushubniveau: 18,95 Meter über dem Meeresspiegel
  • Baubeginn: 2014
  • Investitionsvolumen: rund 70 Millionen Euro


Die Emscher fließt jetzt genau genommen auf Voerder Stadtgebiet in den Rhein. Rechts das alte STEAG Kraftwerk.© Sebastian Falke, Radio KW
Die Emscher fließt jetzt genau genommen auf Voerder Stadtgebiet in den Rhein. Rechts das alte STEAG Kraftwerk.
© Sebastian Falke, Radio KW

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