Hohe Mark Steig lädt zum Wandern durch die Region ein
Veröffentlicht: Freitag, 23.04.2021 06:15
Pinke Schilder machen ihn unübersehbar: Mit dem Hohe Mark Steig hat der Kreis einen neuen Wanderweg. Von Wesel über Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck bringt er ins Münsterland.

Bei schönem Wetter die Region entdecken? Ab sofort ist das mit einer neuen Wanderroute möglich. Der Hohe Mark Steig beginnt in Wesel und führt auf 150 Kilometern bis ins münsterländische Olfen. Dabei führt er uns durch Moorgebiete, dichte Wälder, Seen- und Auenlandschaften. Gleich zwei der Etappen und damit knapp 50 Kilometer des Wanderwegs liegen bei uns im Kreisgebiet. Wir stellen euch den Weg genauer vor. Los geht es mit der ersten Etappe. Die Strecke von 26,3 Kilometern könnt ihr in 6.43 Stunden laufen.
Wanderungsbeginn am Weseler Auesee

Schöner könnte eine Wanderung nicht beginnen, als hier: Direkt am Auesee in Wesel. Mit seiner Fläche von 165 Hektar ist er ein beliebtes Ausflugsziel für schöne Sommertage und Sportbegeisterte. Am Besten parkt ihr am Tauchersteg und startet von hier. Zu eurer Rechten könnt ihr den See bestaunen, während links grüne Auenlandschaft liegt. Folgt ihr dem Weg, bringt er euch zu Deutschlands größtem Campingplatz: der Grav-Insel. Genießt den Blick auf den Rhein, bevor es über eine kleine Straße in den Wald geht.

Zwischenstopp am Diersfordter Schloss
Aus dem Wald geht es ins malerische Diersfordt - eine Pilgerstädte für Hochzeitspaare, die es gern romantisch mögen. Hier müsst ihr eine Hauptstraße überqueren, um auf dem Weg zu bleiben. Falls doch mal die Orientierung verloren geht, lohnt sich das Wandern mit GPS-Daten, etwa über die App Komoot.

Wer mag, macht einen kleinen Schlenker nach links und wirft einen Blick aufs Schloss Diersfordt. Besonders beliebt ist hier die kleine Kapelle. Nach einem kurzen Weg über eine ruhige Straße, geht es auf direktem Weg in ein ganz besonderes Waldgebiet.
Moorlandschaft im Wildgatter

Im Wildgatter im Diersfordter Wald leben Wildschweine, Mufflons und Rothirsche - auch der Hirschkäfer fühlt sich hier sehr wohl. Das ist übrigens der größte Käfer Deutschlands und landesweit gibt es ihn nirgendwo so häufig wie hier. Beeindruckende Moor- und Dünenlandschaften erinnern an ersehnte Urlaubsziele - inmitten von Kiefern und Eichen. Highlight hier: der Holzbohlenweg, der durch das Moorgebiet führt und gerne als Fotomotiv dient. Achtung: Hier gibt es aufgrund der Tierwelt weder Bänke noch Mülleimer, also legt vorher oder nachher eine Rast ein!
Wesels ältestes Naturschutzgebiet

Viele werden es nicht gewusst haben, aber das Schwarze Wasser zwischen Wesel-Blumenkamp und Hamminkeln ist als Wesels ältestes Naturschutzgebiet und auch eines der ältesten im gesamten Land. Der Name kommt von dem großen Heideweiher, der sich mitten in dem Waldgebiet befindet. Dessen charakteristische Farbe wird durch die Moorvegetation hervorgerufen. Hier leben viele gefährdete Tiere, etwa auch der Moorfrosch. Hier gibt es mehrere Rastmöglichkeiten, sogar neu eingerichtete.

Über Felder und entlang der Issel
Kurzzeitig geht es durch Wesel-Blumenkamp, dann entlang von Feldern und der Issel in Richtung Endstation: Ziel ist die Bärenschleuse in Wesel-Obrighoven. Ist die Brüner Landstraße erst einmal überwinden, ist das Ziel beinahe erreicht - und die 26,3 Kilometer der ersten Etappe sind geschafft!
Die Bärenschleuse in Obrighoven gibt es seit dem frühen 17. Jahrhundert, sie ist ein Kulturdenkmal: Die Issel überwindet hier einen Höhenunterschied von 1,60 Metern. Deswegen wurde hier auch ein Fischaufzug eingerichtet - für die rund 25 Arten, die in der Issel leben. Eine große Wiese inmitten des Wassers lädt zu einem Abschluss-Picknick ein. Hier kann man die Wanderung Revue passieren lassen und auf den Erfolg mit einem kühlen Radler anstoßen. Und wer noch nicht genug hat, macht direkt weiter mit Etappe zwei.
Von der Bärenschleuse bis in den Dämmerwald
Auch die zweite Etappe des Hohe Mark Steigs führt durch den Kreis Wesel. Von der Bärenschleuse geht es entlang der Issel in Richtung Hünxe-Drevenack. Am Haus Esselt könnt ihre euch auf den Spuren des Künstlers Otto Pankok bewegen. Zwei weitere Waldgebiete laden euch ein, bewandert zu werden. Der gesamte Dämmerwald ist Teil eines europäischen Schutzgebietsnetzes. Hier leben Waldfledermäuse, Wildkatzen, Spechte und Totholzkäfer. Eure Wanderung endet am Schermbecker Mühlenbach - ein schöner Ort, um zu Verweilen und dem Plätschern zu lauschen. Für die gesamte Strecke von 25,5 Kilometern braucht ihr etwa 6:31 Stunden.