Igel-Population am Niederrhein geht von Jahr zu Jahr zurück
Veröffentlicht: Dienstag, 22.10.2024 07:47
Der Igel ist das Tier des Jahres 2024. Im Kreis Wesel sinkt seine Population immer mehr. Pflegestellen sprechen sich für ein Mähroboter-Verbot aus.
Die Igel-Population am Niederrhein schwindet zusehends. Konkrete Zahlen gibt es zwar nicht, aber laut der Igelpflegestelle in Neukirchen-Vluyn verschlimmert sich die Situation von Jahr zu Jahr. Aktuell werden hier 34 ausgehungerte oder verletzte Tiere versorgt, eigentlich haben nur 25 Platz. Den Igeln fehlt es bei uns am Niederrhein etwa an Futter, außerdem werden sie durch Kantenschneider oder Mähroboter verletzt. Der Igel ist das Tier des Jahres 2024.
Wilde-Igel-Hilfe spricht sich für ein Mähroboter-Verbot aus
Ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter, wie etwa in Köln, wäre für Monica Hill von der Wilden-Igel-Hilfe Neukirchen-Vluyn ein erster Schritt. Sie wäre aber für ein komplettes Verbot. In der Pflegestelle werden die Igel langsam (löffelweise) auf Normalgewicht gebracht. Mit etwa 600 Gramm können sie zurück in ihr Revier gebracht werden. Wer einen Igel im eigenen Garten gefunden hat, setzt ihn am besten auch genau dort wieder aus. Die Tiere müssen allerdings weiter mit Futter versorgt werden, dazu eignet sich ein Futterhaus.
Gefundene Igel sollten erstversorgt werden
Wer tagsüber einen Igel auf Futtersuche entdeckt, kann davon ausgehen, dass das Tier nicht gesund ist. Wer ein Tier findet, sollte es zuerst auf Verletzungen und Fliegeneier kontrollieren. Letztere können mit einer Pinzette entfernt werden. Das sollte möglichst schnell passieren, bevor sie sich zu Maden entwickeln. Sind die Igel kalt, kann man sie auf eine Lauwarme Wärmflasche setzen und mit einer Decke oder einem Handtuch in eine 50 Zentimeter hohe Kiste packen. Als Futter eignet sich Katzenfutter, aber bitte nur in kleinen Mengen. Bekommen die Igel zu viel zu fressen, kann er kollabieren. Nach der Erstversorgung kann der Igel zu einer Igelpflegestelle gebracht werden.
Igelpflegestellen sind auf Unterstützung angewiesen
Eine der Hauptaufgaben der Igelpflegestelle ist neben der Tierpflege auch die Aufklärungsarbeit. Dazu geht Monica Hill etwa in Schulen. Um Igeln zu helfen, kann man Blumenwiesen pflanzen, Totholz und Laub liegen lassen. Die Insekten, die hier einziehen, dienen den Igeln als Nahrung. Auch Futterhäuser sind eine Möglichkeit den Garten Igelfreundlich zu gestalten. Igel sind Fleischfresser, Obst, Nüsse oder Getreide verträgt er nicht. Wer den Igeln am Niederrhein darüber hinaus helfen möchte kann auch die Igelpflegestellen unterstützen, mit Geld- und Sachspenden oder auch mit einer helfenden Hand. Was genau gebraucht wird, könnt ihr HIER nachlesen.