Im Kreis Wesel gab es dieses Jahr mehr Bombenentschärfungen

Experten befürchten, dass in den nächsten Jahren von Weltkriegsblindgängern eine größere Gefahr ausgeht. Die Zünder seien durch Korrosion im Laufe der Zeit empfindlicher geworden.

© Lutz von Staegmann/FUNKE Foto Services

Bombenentschärfungen werden uns wohl noch die nächsten 100 bis 150 Jahre begleiten. Davon gehen Experten vom Munitionsbergungsbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern aus. Sie befürchten außerdem, dass die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg durch die Korrosion der Zünder empfindlicher geworden sind. Bei uns im Kreis war dieses Jahr vor allem Wesel von Bombenentschärfungen betroffen. Auf der Kettlerstraße in der Innenstadt mussten dabei 8000 Menschen evakuiert werden. Aber auch in Moers, Voerde oder Dinslaken gab es Blindgänger - kreisweit mehr als doppelt so viele.

Der Umgang mit Blindgängern ist sorgfältiger geworden

Die Gefahr, zufällig auf eine Bombe zu treffen, hat sich mittlerweile deutlich verringert. Die Experten weisen daraufhin, dass heute bei Bauplänen vorher umfangreich sondiert wird. Das zeigt sich bei uns etwa bei den Vorbereitungen zum Ausbau der Betuwe-Güterzugstrecke. Aber auch vor Beginn der Bauarbeiten zum neuen Weseler Kombibad wurden vier Blindgänger gefunden und entschärft. Bundesweit werden im Schnitt pro Jahr 1300 Tonnen Kampfmittel entdeckt. Komplikationen gibt es nur sehr selten.

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