Am Landgericht Kleve wird heute das Urteil gegen den selbsternannten „Propheten“ erwartet. Der 59-Jährige soll ein junges Mädchen jahrelang missbraucht haben. Die Anklage spricht von über 130 Fällen. Außerdem soll das Opfer zeitweise gegen seinen Willen festgehalten worden sei. Letztes Jahr war der Niederländer bei einem Großeinsatz in einem früheren Kloster am Niederrhein festgenommen worden. Hier soll er eine umstrittene Glaubensgemeinschaft angeführt haben.
Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Haft
Der Angeklagte hat die Vorwürfe vor Gericht strikt zurückgewiesen. Die Anwälte des 59-Jährigen hatten schon zu Prozessbeginn Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Frau angemeldet. Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen seien ein absolutes Tabu in der Glaubensgemeinschaft, so die Verteidigung. In den bisher gehaltenen Plädoyers forderte sie einen Freispruch. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft verlangt. Der Prozess läuft schon seit Mitte Juni, teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit.