Kamp-Lintforts Bürgermeister will großen Waffenschein

Christoph Landscheidt möchte den großen Waffenschein haben. Öffentlich geworden ist das, weil die Partei "Die Rechte" eine Demo am Rathaus in Kamp-Lintfort angemeldet hat.

Prof.Dr. Christoph Landscheidt, Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort (Stand Dezember 2015)
© Stadt Kamp-Lintfort

Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt hat den großen Waffenschein beantragt, weil er sich aus der rechten Szene bedroht fühlt. In einer Stellungnahme berichtet er jetzt von konkreten Bedrohungssituationen in seinem privaten und beruflichen Umfeld, in denen polizeiliche Hilfe "nicht rechtzeitig erreichbar gewesen wäre und auch in Zukunft nicht erreichbar sein würde." Er spricht von massiven Bedrohungen seit Mai letzten Jahres. Da hatte er zur Europawahl "volksverhetzende Plakate" abhängen lassen. Den Waffenschein habe er beantragt, damit er und seine Familie Angriffen nicht schutzlos ausgeliefert seien. Landscheidt habe nicht vor, in Texas-Manier bewaffnet durch die Straßen zu ziehen.

Rechte haben Demo gegen ihn angekündigt

Zuvor war von einem "Bürgermeister aus dem Rheinland" gesprochen worden, der Name wurde nicht genannt. Öffentlich ist er jetzt geworden, weil die Partei "Die Rechte" eine Demo gegen Landscheidt bei der Polizei angemeldet hat. Unter dem Titel: "Kein Waffenschein für Bürgermeister Christoph Landscheidt" will sie morgen ab 13 Uhr vor dem Rathaus demonstrieren. 20 bis 30 Teilnehmer sind angekündigt; die Polizei rechnet aber noch mit Gegendemonstrationen.


Solidaritäsbekundungen in der Stadt geplant

Parallel zur rechten Demo ist eine große Solidaritätsbekundung für morgen angekündigt. Der Landtagabgeordnete René Schneider schreibt, dass die demokratischen Parteien gemeinsam mit dem DGB Niederrhein und den Kirchen eine Solidaritätsbekundung planen, um Christoph Landscheidt zu unterstützen. Er lädt auf seiner Facebookseite alle Bürger ein, daran teilzunehmen. Die Veranstaltung soll ab 13 Uhr auf dem Prinzenplatz stattfinden.

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