Kiesgegner im Kreis bekommen keine Unterstützung vom Land

Der Frust bei den vom Kiesabbau betroffenen Kommunen im Kreis ist groß. Die vermutlich letzte Chance, die Pläne des RVR mithilfe des Ministerpräsidenten zu stoppen, ist gescheitert.

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Die Kiesgegner im Kreis Wesel bekommen keine Rückendeckung vom Land. Bürgermeister der Städte und Gemeinden Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg hatten sich gemeinsam mit dem Kreis Wesel an Ministerpräsidenten Hendrik Wüst persönlich gewandt und ihn in einem Schreiben darum gebeten, einen Veto gegen die neuen Auskiesungsflächen im Kreis einzulegen. Der lehnte die Bitte ohne weitere Erklärungen ab. Damit bleibt es kreisweit bei einer Ausweitung der Abbauflächen um ca. 850 Hektar. Dazu kommen 17 neue Abbaugebiete.

Die Bürgermeister sind enttäuscht

Die Bürgermeister zeigten sich enttäuscht und entsetzt. Der Hamminkelner Bürgermeister Bernd Romanski kommentiert die Absage von Ministerpräsident Wüst, wie folgt: „Die Antwort des Ministerpräsidenten zeigt sehr deutlich, dass die Festlegungen im Landesentwicklungsplan kein Versehen, sondern ein bewusstes Entgegenkommen gegenüber der Kies- und Bauindustrie waren. Die Art und Weise wie im ganzen Verfahren die Interessen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger behandelt werden, ist befremdlich.“

Der nächste Schritt ist eine Klage gegen die Kiespläne

Die Städte und Kommunen aus dem Kreis wollen jetzt in einem nächsten Schritt eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht gegen die dritte Änderung des Landesentwicklungsplanes vorbereiten. Die Klage kann aber erst eingereicht werden, wenn die Pläne im Herbst beschlossen werden. Die Bürgermeister sehen in den neuen Auskiesungsplänen im Kreis Wesel eine weitere großflächige Zerstörung der niederrheinischen Kulturlandschaft, die sie verhindern wollen. 

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