Kreispolizei: Dreimal Schusswaffengebrauch bei Messertaten

Die Zahl der Messerstraftaten nimmt auch im Kreis Wesel zu. Von der Schusswaffe Gebrauch musste die Polizei in den letzten zehn Jahren aber nur dreimal.

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Die Zahl der Messerstraftaten nimmt zu. 3500 waren es in NRW im letzten Jahr. Das sind fast zehn am Tag. Auch im Kreis Wesel ist die Zahl deutlich gestiegen. Seit 2019 werden Messer als eigenes Tatmittel erfasst. Vor fünf Jahren registrierte die Polizei 88 Straftaten, im letzten Jahr waren es 121. Das ist ein Anstieg von 33 Prozent. Für besonderes Aufsehen sorgen die Messerattacken, bei denen die Polizei von der Schusswaffen Gebrauch machen musste. Das war in den letzten zehn Jahren drei Mal der Fall, zuletzt in Moers - Eick.


Täter meist jung und männlich

Es sind landesweit zu über 90 Prozent junge Männer, die an solchen Taten beteiligt sind. Knapp die Hälfte (45 Prozent) davon hat keinen deutschen Pass. Bei der anderen Hälfte ist nicht ersichtlich, wie hoch der Anteil mit Migrationshintergrund ist. Innenminister Reul nannte "Männlichkeits-Gehabe", kriminelle Freundeskreise, Erziehung und teils auch den Wunsch, sich selbst schützen zu wollen, als Erklärungen für das Tragen von Messern. 

Geplante Maßnahmen

Innenminister Reul will mit einem Mix aus Prävention und Repression gegen die alltägliche Messergewalt vorgehen. Polizisten sollen in Flüchtlingsunterkünften durch gezielte Ansprache darauf hinweisen, "dass es keinen vernünftigen Grund gibt, im öffentlichen Raum ein Messer mitzuführen", heißt es vom Ministerium. Herbert Reul will außerdem Waffentrageverbote für Intensivtäter und mehr mobile Videoüberwachung.

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