LNG-Terminals in Deutschland - Das müsst ihr wissen

Bundeswirtschaftsminister Habeck und die Bundesregierung rechnen mit einem harten Winter, wenn Russland wie befürchtet seine Gaslieferungen ganz einstellen sollte. Darum muss Ersatz her. Die Bundesregierung setzt auf LNG-Terminals, die gerade erst gebaut werden. 

© Urban Zintel

Können LNG-Terminals russisches Gas ersetzen?

Die vier geplanten LNG-Terminals können Deutschland bis 2024 vom russischen Gas unabhängig machen. Das hilft aber nicht für den kommenden Winter. Da werden, wenn es gut läuft, nur die beiden LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel die Arbeit aufnehmen. Das allein reicht nicht, wenn weiter so wenig Gas aus Russland kommt. Dann rechnet die Bundesnetzagentur damit, dass wir den angepeilten Füllstand der Speicher von 95% bis zum 1. November nicht schaffen werden. Damit droht im kommenden Winter laut Netzagentur zumindest regional ein Gasmangel. Das würde bedeuten, dass in einigen Regionen zuerst die Industrie kurzfristig kein Gas bekommt. Privathaushalte und systemrelevante Infrastruktur wie Krankenhäuser etc. wären aber geschützt. 


Gibt es genug Flüssiggas?

Der Markt wächst. Aber Deutschland ist spät dran, weil wir zu lange auf russisches Gas gesetzt haben, fehlt die Infrastruktur für Flüssiggas wie eben die LNG-Terminals. Andere Länder sind weiter und grasen den Markt natürlich auch ab: Trotzdem glaubt Bundeswirtschaftsminister Habeck, dass es genug für uns gibt: die großen deutschen Gaslieferanten haben zugesagt, dass sie die beiden LNG Terminals voll auslasten können. Das wird aber auch teuer. Flüssiggas muss teilweise durch das aufwändiges und umstrittene Fracking-Verfahren gewonnen werden. Darum wird Flüssiggas nur eine Übergangslösung sein, bis wir beim Thema Wasserstoff und regenerativer Energien weiter sind.

Wo kommt das Flüssiggas her?

Im vergangenen Jahr kamen 28 Prozent der Flüssiggas-Importe in die EU aus den USA, jeweils 20 Prozent aus Katar und Russland. Weitere wichtige Lieferanten sind Nigeria und Algerien. Katar ist bislang der größte LNG-Produzent weltweit. Darum war Habeck kürzlich dort. Allerdings mit wenig Erfolg, weil Katar langfristige Verträge mit anderen Ländern hat. Aber die USA und Australien wollen die Produktion in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Und auch Kanada will helfen.

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