Mehr Fälle von akuter Kindeswohlgefährdung im Kreis Wesel

Im Kreis Wesel ist das Kindeswohl im letzten Jahr in mehr als 1.100 Fällen überprüft worden. 200-mal wurde eine akute Gefährdung festgestellt. Das sind 30 Fälle mehr, als im Jahr davor.

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Fast 1.120-mal haben Jugendämter im Kreis letztes Jahr eine Einschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgenommen. Dabei wird überprüft, ob Gefahren für die Entwicklung des Kindes erkennbar sind. 2022 ist die Zahl der Verfahren im Vergleich zum Vorjahr um fast 5,5 Prozent gestiegen. Fünf Jahre vorher waren es laut den Landesstatistikern noch über 700 Fälle weniger. Trotz des starken Anstiegs an Verfahren konnte in 2022 in mehr als 800 Fällen keine Gefährdung festgestellt werden, teilweise aber Hilfebedarf. Mehr als 200-mal wurde aber auch eine akute Gefährdung des Kindeswohls festgestellt (das sind 30 Fälle mehr als im Vorjahr), in knapp 110 Fällen wurde eine latente Gefährdung festgestellt. Das bedeutet, dass sich die gegenwärtige Gefahr nicht eindeutig feststellen lässt.

So ist die Lage in NRW

Fast 57.000-mal haben Jugendämter im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihres Schutzauftrags eine Einschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgenommen. Das ist ein neues Höchststand. Das waren 2,8 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Verfahren von Gefährdungseinschätzungen ist damit mehr als doppelt so hoch (+102,7 Prozent) wie noch 2012, dem Jahr, in dem die Aufzeichnungen zu dieser Statistik begannen. Laut den Landeststatistikern wurde im Jahr 2022 in mehr als 14 Prozent der Verfahren eine akute Gefährdung des Kindeswohls und bei 11 Prozent der Einschätzungen eine latente Gefährdung ermittelt. In 19 670 Fällen (34,6 Prozent) wurde zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber ein Hilfebedarf festgestellt. In 22 833 Verdachtsfällen (40,1 Prozent) lag weder eine Kindeswohlgefährdung noch ein Hilfebedarf vor.

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