Merz wird Kanzler im zweiten Anlauf

Friedrich Merz ist zum Bundeskanzler gewählt worden. Der erste Anlauf war gescheitert – ein Novum im Bundestag.

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Friedrich Merz ist Bundeskanzler – aber erst im zweiten Wahlgang. Damit ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik ein Kanzlerkandidat im ersten Durchgang gescheitert. Das sorgt für Diskussionen – nicht nur in Berlin, sondern auch bei uns im Kreis Wesel. CDU-Kreisvorsitzende Charlotte Quik aus Hamminkeln-Brünen spricht von einem schwierigen Moment für die neue Regierung. Auch René Schneider, SPD-Vorsitzender im Kreis auis Kamp-Lintfort, zeigt sich kritisch. Der erste Wahlgang sei ein „Desaster“ gewesen. Beide betonen die Bedeutung staatspolitischer Verantwortung. Der zweite Wahlgang habe nun Klarheit gebracht – doch die Koalition stehe unter Druck.

 

In Berlin war die Stimmung nach dem ersten Wahlgang angespannt. Rund 18 Abgeordnete von CDU und SPD hatten Friedrich Merz ihre Stimme verweigert – aus welchen Gründen, ist bislang unklar. In der Union gab es im Anschluss dennoch Applaus für den eigenen Kandidaten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sascha van Beek aus Alpen-Veen sprach von Geschlossenheit, warnte aber auch vor weiteren internen Konflikten. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ist ein Kompromiss – und offenbar nicht bei allen beliebt. Beobachterinnen und Beobachter blicken nun gespannt auf die ersten Schritte der neuen Regierung. Denn die Herausforderungen sind groß: Wirtschaft, Sicherheit, internationaler Zusammenhalt. Der gestrige Tag hat gezeigt, wie fragil politische Mehrheiten sein können – selbst bei der Kanzlerwahl.

Charlotte Quik, Direktwahlkandidatin der CDU für den Wahlkreis Wesel III©
Charlotte Quik, Direktwahlkandidatin der CDU für den Wahlkreis Wesel III
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© Sebastian Falke, Radio KW
Rene Schneider, Direktwahlkandidat der SPD im Wahlkreis Wesel II©
Rene Schneider, Direktwahlkandidat der SPD im Wahlkreis Wesel II
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