Das Amtsgericht Moers hat einen Chirurg aus der Stadt zu einer Geldstrafe von 13.500 Euro verurteilt. Der Mann hatte seine vierjährige Tochter nach Ägypten mitgenommen. Seine getrennt lebende Frau hatte er vorher angelogen. Er sagte ihr, er wolle nur zu einem Indoor-Spielplatz nach Duisburg fahren, schreibt die NRZ. Stattdessen flog er mit dem Kind nach Ägypten. Die Mutter reiste wenige Tage später nach, um ihre Tochter zurückzuholen. Sie konnte das Kind zwar sehen, durfte aber nicht mit ihr das Haus verlassen. Der Mann hatte eine einmonatige Ausreisesperre erwirkt.
Die Frau wandte sich an die deutsche Botschaft und bekam die nötigen Papiere. Am 26. Juni konnte sie mit ihrer Tochter wieder ausreisen. Zurück in Deutschland stellte sie Strafanzeige wegen Kindesentzug. Vor Gericht sagte die Mutter allerdings, sie brauche keine Strafe für den Vater. Ihre Tochter brauche beide Elternteile. Die Staatsanwaltschaft hatte eine zehnmonatige Bewährungsstrafe gefordert. Das Gericht sah aber von einer Haftstrafe ab. Der Mann sei geständig gewesen und habe keine Vorstrafen. Außerdem komme er seinen Unterhaltspflichten nach.