NABU Kreis Wesel weist Schäden Deichen durch Biber zurück
Veröffentlicht: Donnerstag, 17.08.2023 16:08
Der Deichverband Bislich-Landesgrenze sieht durch Biber am Niederrhein eine Gefahr für Hochwasserschutz. Vom NABU kommt jetzt Gegenwind.

Die Rückkehr der Biber an den Niederrhein sorgt weiter für Diskussionen. Laut dem Deichverband Bislich-Landesgrenze graben die Tiere tiefe Höhlen in Deiche. Er sieht deshalb eine Gefahr für Hochwasserschutz. Jetzt gibt es Gegenwind vom NABU. Nicht die Biber, sondern Nutrias seien für viele Höhlen an Wassergräben oder Bahndämmen verantwortlich. Der Deichverband hatte finanzielle Unterstützung bei Biberschäden oder in Ausnahmefällen eine "Entnahme" - also das Töten - auffälliger Biber gefordert. Biber sind laut NABU allerdings europaweit geschützt und nicht dem Jagdrecht unterstellt.
Nutrias leben am Niederrhein weit verbreitet
Die südamerikanische Nutria ist laut NABU am Niederrhein weit verbreitet - zum großen Leidwesen heimischer Röhrichtpflanzen und Co. Der Biber hingegen ist ein Lebensraumgestalter, der für mehr Biodiversität sorgt. Er breitet sich seit 2002 am Niederrhein aus. Damals waren in Wesel je zwölf Tiere auf der rechten und der linken Rheinseite ausgewildert worden. Zuvor war der Biber 140 Jahre lang von der Bildfläche verschwunden. 1877 war der letzte rheinische Biber in Duisburg erlegt worden. Mittlerweile gibt es in NRW wieder hunderte der Tiere. Ihre Dämme können eine Länge von bis zu 50 Metern erreichen.