NRW-Schulministerin stellt Modell für Schulbetrieb vor

NRW-Schulministerin Gebauer hat Szenarien für den Schulstart nach den Ferien vorgestellt. In einem Schreiben an die Schulen werden drei Möglichkeiten genannt.

© Land NRW/ R. Sondermann

Im günstigsten Fall ("Stufe 1") soll es nach den Ferien landesweiten Präsenzunterricht geben, mit den bekannten Maßnahmen zur Hygiene und Infektionsschutz. Distanzunterricht soll es nur in Einzelfällen geben, etwa bei konkreten Quarantäne-Maßnahmen.

Szenario Nummer 2 ("Stufe 1+") soll gelten, wenn in Städten oder Kreisen die Sieben-Tage-Inzidenz höher ist als 200. Dann soll auch Wechsel- und Distanzunterricht möglich sein. Davon ausgenommen sind die Klassen 1 - 7 und Abschlussklassen.

Im dritten Fall ("Stufe 2") soll der Schulunterricht auch landesweit eingeschränkt werden können. Ziel sei es aber, für die Klassen 1 - 7 Präsenzunterricht anzubieten. Für die Klassen 8 und höher können die Schulen wieder auf Distanz- und Wechselunterricht umstellen, auch hier sind Abschlussklassen ausgenommen.

Eine endgültige Entscheidung soll spätestens am 7. Januar fallen. Zwei Tage zuvor ist ein weiteres Bund-Länder-Treffen angesetzt.

Weitere Eskalationsstufe

In der Pressekonferenz am Montag sagte Ministerin Gebauer (FDP), dass in dem Konzept eine weitere Eskalationsstufe enthalten sei: "Ich will es nicht hoffen, aber es kann auch darüber hinaus noch eine Eskalationsstufe geben. Die betrifft dann aber nicht nur die

Schulen." Hierzu wollte die Ministerin aber auch auf Nachfrage keine Details nennen.


Keine verlängerten Ferien

Längere Ferien bis Ende Januar lehnte Gebauer als "nicht praktikabel" ab. Der Deutsche Kinderschutzbund hatte das gefordert. Gebauer will aber die LehrerInnen und das komplette Personal an den Schulen bis zu den Osterferien mit FFP-2-Masken versorgen.

Schulen werden diesmal früh informiert

Der Verband Bildung und Erziehung begrüßte, dass das NRW-Schulministerium mit der Tradition der "Freitag-Schulmails, gerne nach oder kurz vor Unterrichtsschluss" gebrochen habe. 


"Es ist ein Fingerzeig in eine Richtung, die Schulen frühzeitiger über Entscheidungswege- und mögliche Szenarien zu informieren." Immer wieder hätten die Schulen zuvor sehr kurzfristige Entscheidungen ausbaden müssen, hieß es aus dem Verband.


"Ja, die Situation ist dynamisch, aber die Landesregierung ist gefordert, vorausschauender zu agieren, um gerade in stürmischen

Zeiten unnötige Hektik zu vermeiden", forderte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau. "Es bleibt zu hoffen, dass das

kommende Jahr besser beginnt, als das Jahr 2020 geendet hat."


skyline