Pferd aus Voerde beschäftigt den Bundesgerichtshof

Ein Kind, zwei Mütter - das birgt Konflikte, auch bei Pferden: Der Bundesgerichtshof musste sich jetzt mit einem Pferd aus Voerde beschäftigen.

Züchterstolz und Prämien: Der Bundesgerichtshof hat sich mit einem skurrilen Fall aus der Welt des Pferdesports beschäftigt - jetzt ist das Urteil gefallen. Es geht um kein geringeres Pferd als Weihegold, mit dem die Rheinbergerin Isabell Werth so viele Erfolge feierte. Diesem Turnierpferd wurden Embryonen entnommen und von einem anderen Pferd ausgetragen. Die Streitfrage war, wer der Züchter des mittlerweile selbst erfolgreichen Nachwuchspferdes ist. Der Bundesgerichtshof hat nun zugunsten des Eigentümers der Austragungsstute entschieden.

Züchter bekommen Zuchtprämien bei erfolgreichen Pferden

Der Klägerin ging es unter anderem auch um die Zuchtprämie von mehreren Tausend Euro im Jahr, wenn das Pferd erfolgreich ist. In den ersten beiden Instanzen hatte die Klägerin verloren. Weil die Sache von grundsätzlicher Bedeutung für die Pferdezucht ist, wurde die Revision vor dem BGH zugelassen. Der sollte nun klären, wer Züchter eines Fohlens nach einem solchen Embryonen-Transfer ist: Der Besitzer der Mutterstute oder der der Leihmutter-Stute.

"Leihmutterschaft" bei Pferden nicht ungewöhnlich

Die 15-jährige Weihegold - eines der erfolgreichsten Dressurpferde der Welt - ist auf diese Weise bereits 14 Mal Mutter geworden, ohne ein Fohlen auszutragen. Ihre Gene sind besonders begehrt. «Ich habe kaum ein Fohlen von Weihegold unter 90 000 Euro verkauft», sagt Besitzerin Christine Arns-Krogmann, die im Oldenburger Münsterland nahe der Kreisstadt Vechta einen angesehenen Zuchthof betreibt. Nur im Fall von Aweih, dem Pferd, um das es geht, war es anders. Und das kam so: 2011 hatte sie Weihegold auf den Krüsterhof in Voerde gebracht. Dort sollte das Pferd zur Grand-Prix-Reife ausgebildet werden. Der Hof trug dieKosten für Pflege, Unterbringung und Beritt. Im Gegenzug räumte Arns-Krogmann dem Hofbesitzer das Recht ein, alle ein bis zwei Jahre einen Embryo aus Weihegold zu entnehmen. Dadurch kam dann Aweih zur Welt.

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