Pläne zum Kiesabbau werden weiter kritisiert

Um den vorgesehenen Kiesabbau am Niederrhein wird es nicht ruhig. Ein Vorschlag zu alternativen Auskiesungsflächen sorgt für Unmut in Kamp-Lintfort: Worum es eigentlich geht.

© Radio K.W.

Aus Kamp-Lintfort kommt erneut scharfe Kritik am geplanten Kiesabbau. Kiesindustrie und die niederrheinische IHK hatten alternative Abbauflächen vorgeschlagen. Für diese Vorschläge findet Kamp-Lintforts Bürgermeister Landscheidt harte Worte. Er kritisiert den Vorstoß als einseitig. Die IHK hatte sich für die geplanten Kiesflächen stark gemacht, unter anderem an der Nordtangente. Diese Fläche würde Kamp-Lintfort aber gerne als Gewerbegebiet nutzen und damit Arbeitsplätze in der Stadt schaffen. Inzwischen hat laut Medienberichten auch der Kreisausschuss beschlossen, gegen den Landesentwicklungsplan zu klagen. Unter anderem möchte der Kreis, dass die Verlängerung des Versorgungszeitraums von 20 auf 25 Jahre zurückgenommen wird. Außerdem sei der tatsächliche Bedarf an Kies im LEP nicht hinreichend definiert. Der Bedarfsbegriff sollte rechtssicher und ressourcenschonend sein, findet der Kreis. Auch aus der Bevölkerung gibt es weiter viel Kritik. Unter dem Aktionsbündnis Niederrheinappell haben sich Bürger, Verbände, Vereine und Politiker zusammengeschlossen, um sich für einen nachhaltigen Umgang mit der Rohstoffreserve Kies am Niederrhein einsetzen.

Was ist der Landesentwicklungsplan?

Der Landesentwicklungsplan in Nordrhein-Westfalen (kurz: LEP NRW) ist ein Planungsinstrument, mit dem über die verfügbaren Flächen des Landes entschieden wird. An den verfügbaren Raum gibt es viele unterschiedliche Ansprüche. Zum Beispiel muss bestimmt werden, welche Flächen für Gewerbe vorgesehen sind, wo Wohngebiete entstehen können oder auch, auf welchen Geländen der Naturschutz gewahrt wird. Unter anderem sind auch der Schutz vor Hochwasser, die Sicherstellung von Rohstoffen oder die Infrastruktur durch Bahnschienen und Flughäfen ein Thema. Im Februar hat das Landeskabinett einen neuen Entwurf beschlossen, der Landtag hat diesem im Juni zugestimmt. Für die Umsetzung ist bei uns der Regionalverband Ruhr (RVR) zuständig.

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