Regionalplan zum Thema Kies im Kreis Wesel ist beschlossen

Die Verbandsversammlung des RVR hat den Regionalplan Ruhr am Mittag beschlossen. Er legt weitere Kiesabbauflächen im Kreis Wesel für die nächsten 20 Jahre fest.

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Der Streit um weitere Kiesflächen am Niederrhein hatte den neuen Regionalplan lange verzögert. Heute Mittag hat ihn die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr mit großer Mehrheit beschlossen. Weitere 850 Hektar an Abbauflächen sind damit kreisweit möglich. Der Protest geht aber wohl weiter. Mehrere Kommunen und der Kreis bereiten schon eine Klage vor. Drei Mal wurde der Regionalplan offengelegt, 17tausend Einwände wurden in der Zeit eingereicht. Besonders betroffen sind bei uns Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg.

Kiesgegner halten den zu Grunde liegenden Bedarf für überholt

Die Kiesgegner ärgert vor allem, dass der RVR ihrer Meinung nach von einem falschen Bedarf an Sand und Kies ausgeht. Der Regionalplan beruht auf Daten von 2021. Mittlerweile gibt es einen aktualisierten Monitoringbericht. Er berechnet einen Bedarf an Kies, der über eine Million Kubikmeter unter dem Wert liegt, auf dem der Regionalplan basiert. Der ist auf die nächsten 20 Jahre ausgelegt. Er wurde allerdings um einen „Begleitantrag“ ergänzt. Darin wird die Möglichkeit einer späteren „Anpassung“ festgestellt.

Kiesindustrie, IHK und Handwerk begrüßen die Entscheidung

Die Kiesindustrie spricht von einem wichtigen Meilenstein. Baurohstoffe würden auch in weiter Zukunft dringend gebraucht - etwa für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Energiewende oder unaufschiebbare Brücken-Sanierungen. Es gehe hier nicht um die Interessen einer einzelnen Industriebranche, sondern um gesamtgesellschaftliche Ziele, sagt Zukunft Niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Auch IHK und Handwerk begrüßen die Verabschiedung des Regionalplans. Jetzt sei bei der Umsetzung Tempo gefragt.

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