Schon 600 Eingriffe mit "Robbi" - EVK Wesel ist begeistert
Veröffentlicht: Donnerstag, 04.03.2021 17:57
Im OP - Saal des Evangelischen Krankenhauses in Wesel sieht es aus wie im Science-Fiction-Film. Grund ist das senhance surgical robotic system, dass die Eingriffe maßgeblich unterstützt. Dr. Olaf Hansen, Chefarzt der Chirurgie ist begeistert von Robbi. Die Erfahrungen mit dem OP - Roboter seien durchweg positiv.
Mittlerweile haben die Chirurgen Erfahrungen aus über 600 Operationen gesammelt und möchten Robbi nicht mehr missen. Er zittert nicht und wird nicht müde. Niemand muss Angst haben, dass Robbi Künstliche Intelligenz entwickelt oder zu eigenem Leben erwacht. Im Gegenteil: Wenn Robbi merkt, dass der Chirurg möglicherweise einen Fehler macht, blockt er automatisch. Der Roboter ist der verlängerte Arm des Arztes.
Technik aus Militär und Spieleindustrie
Der "Robbi" wird mit den Augen gesteuert, die gleiche Technik verwenden die Piloten in den amerikanischen "Apache" - Kampfhubschraubern. Die Kamera steuert automatisch in die Richtung, in die der Chirug schaut. Das macht er zusätzlich durch eine 3-D-Brille, um den perfekten räumlichen Blick auf das Geschehen zu haben.
Die Haptik ist aus der Spielesteuerung übernommen. Das Gefühl, ist es weich oder hart, wird auf die Griffe der Instrumente übertragen.
Höchste Präzision auf engstem Raum
Die vier Roboterarme werden durch den Chirurg gesteuert, wobei Robbis Gelenke um 360 Grad beweglich sind, und so an Stellen kommt, wo ein Arzt bei konventionellen Methoden nicht hinkommt. Robbi zittert nicht und wird nicht müde.
Sollte es zu einem - sehr unwahrscheinlichen - technischen Ausfall kommen, steht ein weiterer Chirurg am Patienten, der sofort auf die klassische Operation wechseln kann.
Europäisches Referenzzentrum
Das Evangelische Krankenhaus Wesel ist mittlerweile ein "Europäisches Referenzzentrum" geworden. Insbesondere bei der "Refluxchirurgie", den Operationen bei Sodbrennen, verfügen die Weseler europaweit über die meiste Erfahrung.
Drei Chirurgen sind am "Robbi" ausgebildet, die mittlerweile selbst andere, auch internationale, Kollegen weiterbilden.