Schüsse im Duisburger Rocker- und Clanmillieu: 4 Verletzte

Auf dem Hamborner Markt gerieten am Abend rund 100 Menschen aneinander. Dabei fielen 19 Schüsse. Vier Menschen wurden verletzt, 15 festgenommen. Zu den Hintergründen wird ermittelt.

UPDATE 17 Uhr: Polizei verstärkt Präsenz in Hamborn

Nach den gestrigen Schüssen am Hamborner Altmarkt (4. Mai, gegen 20:40 Uhr) laufen die Ermittlungen der Duisburger Polizei auf Hochtouren. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Es gab eine umfangreiche Spurensicherung am Tatort. Unter anderem wurden Drohnenaufnahmen aus der Luft und ein aufwendiges 3D-Bild erstellt, um zum Beispiel Schusswinkel zu rekonstruieren. Außerdem laufen derzeit Befragungen von Zeugen und Verdächtigen. Die Ermittler bitten weiterhin dringend um Hinweise. Zeugen können sich entweder telefonisch melden oder auch Videoaufnahmen online hochladen - gerne auch anonym. Die Polizei hat nach den Vorfällen des Abends ihre Präsenz rund um den Tatort deutlich erhöht.


Tel.: 0203 2800


Videoaufnahmen online hochladen über nrw.hinweisportal.de

UPDATE 15: Reul äußert sich zur Schießerei in Duisburg

UPDATE: Bei der Schießerei in Duisburg-Hamborn Norden hat es sich um einen Konflikt zwischen der Rockergruppe Hells Angels und einem kriminellen türkisch-arabischen Clan gehandelt. Das hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) heute in Düsseldorf berichtet. Es seien mindestens 19 Schüsse gefallen. Vier Personen seien zum Teil schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr. Was Auslöser der Schießerei am Mittwochabend war, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Zuvor seien bis zu 100 Menschen an einem Tumult beteiligt gewesen. 15 wurden festgenommen. Eine Mordkommission ermittelt. "Der gestrige Abend führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, bei dem Problem am Ball zu bleiben. Clan-Kriminalität ist keine PR-Erfindung, sondern ein Riesenproblem, dass die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Totschweigen ist keine Lösung", so Reul wörtlich.

In Duisburg sind am Abend zahlreiche Schüsse auf dem Hamborner Altmarkt gefallen. Vier Menschen wurden verletzt. Lebensgefahr besteht aber nicht. Auf dem Marktplatz waren rund 100 Menschen aneinandergeraten. Fünfzehn mussten vorläufig in Gewahrsam. Warum es zum Streit kam, der so eskalierte, muss noch ermittelt werden. Einige aus den Gruppierungen konnten dem Rocker- und Clanmilieu zugeordnet werden, sagte uns die Polizei. Ob es einen Zusammenhang gibt, wird aber noch geprüft. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Polizei sucht Zeugen, die Fotos oder Videos aufgenommen haben

Die Spurensuche vor Ort geht auch heute weiter. Sie betrifft einen großen Bereich um den Hamborner Marktplatz. Außerdem setzt die Polizei auf Fotos und Videomaterial, das ausgewertet werden soll. Einige Aufnahmen kursieren auch schon in den Sozialen Netzwerken. Mit einem Online-Portal will die Polizei es einfach machen, Bilder hochzuladen oder auch andere Hinweise zu geben. Hier geht es zu dem Portal. Um 14 Uhr will sich NRW-Innenminister Reul zu den Schüssen in Duisburg äußern.

Duisburgs Oberbürgermeister wandte sich an NRW-Innenminister

Am Morgen hatte schon Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link ein Statement abgegeben. Darin zeigt er sich „schockiert und traurig". Ein ganzer Stadtteil sei in Angst und Schrecken versetzt worden. Innenminister Reul habe er in einem Telefonat um ein klares Bekenntnis gebeten, die Hundertschaft der Polizei im Duisburger Norden zu belassen. Der Rechtsstaat müsse mit aller Härte durchgreifen, so Link: "Diese Taten müssen bis ins letzte Detail aufgeklärt werden und sie dürfen sich nicht wiederholen.“

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