Sexueller Missbrauch in der Kirche in Kevelaer besprochen

In einem Brief hatte eine Frau geschildert, als Kind in den 80ern während der Beichte missbraucht worden zu sein. Dieser Brief wurde jetzt in der Kirche in Kevelaer vorgelesen.

In Kevelaer ist ein weiterer Missbrauchsfall in der katholischen Kirche jetzt öffentlich besprochen worden. Ein entsprechender Brief wurde während des Gottesdienstes vorgelesen. In dem Brief hatte eine Frau geschildert, als Kind Mitte der 1980er-Jahre mehrfach von einem heute noch lebenden Kaplan während der Beichte missbraucht worden zu sein. Dieser war damals in der Gemeinde St. Marien Kevelaer tätig. Das Bistum Münster wusste seit 2010 von den Vorfällen. Die betroffene Frau hatte sich allerdings erst jetzt dazu entschieden, den Missbrauch öffentlich zu machen. Sie möchte so erreichen, dass sich möglicherweise weitere Opfer melden und verdeutlichen, dass auch Frauen in der Kirche missbraucht worden sind.

Mögliche weitere Opfer sollen sich melden

Die Vorfälle sollen weiter aufgearbeitet werden. Die Pfarrei St. Marien Kevelaer lädt deswegen zu einem Gesprächsabend ein, bei dem es um sexuellen Missbrauch und den Umgang damit gehen soll. Dieser findet am Mittwoch, 6. November um 19.30 Uhr in Kevelaer statt. Auch Betroffene, denen es ähnlich ging, sollen sich melden.

Hier war der Pfarrer tätig:

  • 1977 Aushilfe in Selm (Bork) St. Stephanus
  • 1977 Kaplan in Damme St. Viktor
  • 1981 Kaplan in Kevelaer Basilika St. Marien
  • 1988 Pfarrer in Lippstadt (Bad Waldliesborn) St. Josef
  • 1994 Leiter des Pfarrverbandes Wadersloh
  • 1998 erneut Leiter des Pfarrverbandes Wadersloh
  • 2001 Dechant im Dekanat Beckum
  • 2004 zusätzl. Pfarrverwalter in Langenberg (Benteler) St. Antonius
  • 2005 zusätzl. Pfarrverwalter in Wadersloh (Liesborn) Ss. Cosmas und Damianus
  • 2007 erneut Dechant im Dekanat Beckum
  • 2010 Pfarrer em. in Wadersloh (Bad Waldliesborn) St. Josef
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