Sommerurlaub 2022: So kann man beim Reisen auf Nachhaltigkeit achten

Die Sommerferien starten Ende Juni in Nordrhein-Westfalen - damit beginnt die Urlaubszeit. Der CO2-Verbrauch steigt bei vielen Menschen rapide an. Wir haben uns überlegt, wie man nachhaltiger reisen kann. Und mit diesen Tricks wird die Umwelt beim Reisen geschont.

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CO2 sparen bei der Mobilität

Durch An- und Abreise schaden wir der Umwelt am meisten. Hier werden Forschungen des ADAC zufolge die meisten Emissionen verbraucht. Ganz schlecht ist dabei vor allem der Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff, danach kommt schon das Reisen mit dem Flugzeug. Wie Thomas Müther vom ADAC sagt, haben die Untersuchungen ergeben, dass man mit dem Zug doch deutlich umweltfreundlicher unterwegs ist, als mit anderen Fortbewegungs-Möglichkeiten - auch besser als mit dem Auto: "Wer mit dem Zug anreist, der kann zum Beispiel seinen eigenen CO2-Fußabdruck um knapp 40 Prozent reduzieren. Grundsätzlich ist erstmal wichtig, dass man offen für das Modell 'Urlaub ohne eigenes Auto' ist." Was vielen erst einmal schwerfallen würde.

Oft scheitert nachhaltige Mobilität im Urlaub auch daran, dass Familien mit Kindern ihr ganzes Gepäck nicht so einfach zur Ferienwohnung oder dem Hotel schleppen können. Müther empfiehlt, sich direkt bei der Unterkunft zu informieren, ob es nachhaltige Mobilitätsangebote gibt - Transfer- oder Abholservice am Bahnhof zum Beispiel.

Urlaubs-Ausflüge sollten lieber mit dem Fahrrad erledigt werden. Vielleicht werden auch Carsharing-Angebote oder E-Fahrzeuge zur Miete ausgeschrieben. Bei manchen Urlaubsregionen erhält man sogar einen Bonus, wenn ohne Auto angereist wird. "Manche Hotels bieten auch Rabatte an oder man bekommt freien Eintritt in touristische Attraktionen. Häufig kann man auch Bus und Bahn vor Ort kostenlos nutzen. Leihfahrräder kosten nichts", erklärt der ADAC-Experte.

Mit dem Flugzeug wird der CO2-Fußabdruck eines jeden deutlich größer, auch oder erst Recht bei Kreuzfahrten.©
Mit dem Flugzeug wird der CO2-Fußabdruck eines jeden deutlich größer, auch oder erst Recht bei Kreuzfahrten.
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Nachhaltig Reisen durch Deutschland

Wer nachhaltig Urlaub machen möchte, macht mit einem Urlaub in Deutschland und nicht im (EU-)Ausland vorweg vieles richtig. Wo es sich richtig lohnt, nachhaltig hinzureisen:

  1. Auf die Insel Juist: "Auf Juist gibt es praktisch keine Autos. Man braucht sie auch nicht und kommt wunderbar mit dem Fahrrad von A nach B. Hier und da gibt es kleinere Shuttles oder ähnliches mit Anhänger, wie beispielsweise die Lastenfahrräder. Da kann man auch Dinge von A nach B transportieren. Außerdem engagiert sich Juist auch noch den Strand von Plastik zu befreien. Das ist auch immer ein großes Thema. Es ist gut, dass man versucht, das ganze zu reduzieren."
  2. In den Schwarzwald: "Im Schwarzwald wird in Sachen Nachhaltigkeit vor allen Dingen auch auf Elektromobilität gesetzt. Ausflüge machen oder mal eben von A nach B kommen ist dort nicht so einfach - da ist ja nicht alles plattes Land. Deshalb ist die Elektromobilität hier ein Punkt. Man kann auch Busse und Bahnen im Schwarzwald als Urlaubsgast häufig kostenlos nutzen. Das ist so ein bisschen das Aushängeschild neben der wundervollen Natur im Schwarzwald."
  3. In die Uckermark (Brandenburg): "In Brandenburg kann man in der Uckermark nachhaltigen Urlaub verbringen. Das Ganze ist wirklich auch ein Fahrradparadies. Man kann praktisch in jedem Ort der Uckermark, wo man Urlaub macht, sehr günstig Fahrräder ausleihen und kommt wunderbar durch die Natur. Damit hat man CO2-technisch im Vergleich zum Auto nichts ausgestoßen und kann trotzdem eine tolle Reise erleben."
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Auch in NRW gibt es schöne nachhaltige Ziele

Wer Urlaub in Nordrhein-Westfalen bevorzugt, für den hat der ADAC-Experte auch zwei nachhaltige Empfehlungen:

  1. Naturpark Eifel: "Hier wird großer Wert auf das Thema Naturschutz gelegt. Es gibt eine große biologische Vielfalt und eine ganze Menge an geführter Touren Wandertouren, bei denen man die Natur genießen kann und völlig ohne Auto sich nachhaltig fortbewegt. Diese Touren sind teilweise sogar kostenlos."
  2. Winterberg: "In der Sauerland-Region wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Weil zum einen bei der An- und Abreise in Winterberg wirklich darauf geachtet wird, dass man dann auch die berühmte letzte Meile, also das letzte Stück vom Bahnhof bis zum Hotel oder der Unterkunft gut vorwärtskommt - egal ob mit Linienbus, Rufbus, Hol- und Bringservice. Es gibt auch einen Gepäcktransport vor Ort und die Mobilität vor Ort hat sehr gut bei uns abgeschnitten. Winterberg hat hier sehr viele Angebote, mit kurzer Wartezeit und sogar einigen Rabatten."
Ein Hotel-Pool verbraucht in der Regel viel CO2, außer es wird ein Natur-Pool eingesetzt.©
Ein Hotel-Pool verbraucht in der Regel viel CO2, außer es wird ein Natur-Pool eingesetzt.
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So spart man CO2 mit einer bestimmten Unterkunft

Ein nachhaltiges Hotel könne man schon an der Architektur und Bauweise erkennen, sagt Müther. "Wichtig ist, dass lokale, umweltfreundliche Baumaterialien genutzt werden. Oder auch Einrichtungsgegenstände, die vielleicht zusammen mit lokalen Handwerkern und Designern entworfen und eingebaut worden sind. In der Gartenanlage kann man schon sehen, ob beispielsweise einheimische Pflanzen angelegt wurden. Auch die Frage, wie mit Wasser umgegangen wird, sollte man sich stellen." Und auch im Hotelzimmer kann man erkennen, ob meinem Hotel Umweltschutz wichtig ist. "Das Handtuch sollte nicht unbedingt jeden Tag gewechselt werden. Da wird schon viel Wasser gespart", so der ADAC-Reiseexperte. Daneben gebe es auch andere Punkte wie beispielsweise tatsächlich den Seifenspender oder aber, wie viel Wasser durch die Toilettenspülung beziehungsweise die Dusche fließt.

Trotzdem sind Klimaanlagen, Pools, Spa-Bereiche richtige CO2-Schlucker. "Aber auch hier geht es nachhaltiger", bestätigt Müther. "Zum Beispiel, wenn das Hotel eine eigene Wasser-Wiederaufbereitungsanlage hat oder das Hotel darauf achtet, dass man in Sachen Beleuchtung Energiesparkonzepte hat und dementsprechend auf erneuerbare Energien setzt." Mit Natur-Pools könnte man die mit Chlor befüllten Hotelpools in Sachen CO2 ersetzen lassen.

Autoren: Nina Tenhaef und Joachim Schultheis

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