Streik bei Amazon in Rheinberg

Anlässlich der Prime Days hat die Gewerkschaft Verdi an fünf Amazon Standorten in Deutschland zu Streiks aufgerufen. Darunter auch das Werk in Rheinberg.

© Hans Blossey - www.blossey.eu

Im Tarifkonflikt mit dem Online-Handelsunternehmen Amazon hat die Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten an fünf Verteilzentren mit Beginn der Nachtschicht von Montag auf Dienstag zum ganztätigen Streik (am 10. Oktober 2023) aufgerufen. Anlass für den Ausstand ist der von Amazon veranstaltete „Prime Day“, bei dem Prime-Mitglieder vergünstigte Artikel erstehen können. „Wir freuen uns für die Kundinnen und Kunden, dass sie am Prime-Day Vergünstigungen bekommen. Aber wir brauchen für die Beschäftigten, die das alles überhaupt erst möglich machen, auch Anerkennung“, erklärte die bundesweit koordinierende ver.di-Gewerkschaftssekretärin Monika Di Silvestre. ver.di fordert vom Unternehmen die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrages ‚Gute und gesunde Arbeit‘. Aufgerufen zum Streik sind unter anderem die Beschäftigten in Bad Hersfeld, Leipzig, Koblenz, Rheinberg und Werne.

Amazon befürchtet keine Einschränkungen durch die Streiks

„Unsere Teams an den Logistik-Standorten haben sich gewissenhaft auf die Prime Day Aktionstage vorbereitet und sind bereit, die Kundenbestellungen zu bearbeiten. Wir bieten eines der weltweit fortschrittlichsten Arbeitsumfelder mit wettbewerbsfähigen Löhnen, Prozessen und Systemen, die das Wohlbefinden und die Sicherheit aller Mitarbeiter:innen gewährleisten. Der umgerechnete Einstiegslohn für Logistikmitarbeitende bei Amazon in Deutschland liegt seit September bei 14 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt dann bei 37.000 Euro brutto pro Jahr. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kommen noch hinzu, wie die Übernahme der Kosten für das neue 49-Euro Ticket (Deutschlandticket) für alle direkten Amazon Mitarbeitenden an allen Amazon Standorten. Dazu kommen die Möglichkeit zur betrieblichen Altersvorsorge, Zuschüsse für eine Weiterbildung von bis zu 8.000 Euro, kostenlose Versicherungen, vergünstigte Mahlzeiten, kostenlose Getränke sowie Zuschläge, etwa für Überstunden.“

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