Studie: Hummeln wehren Angriffe Asiatischer Hornissen erfolgreich ab - So erkennt ihr die invasive Art

Seit knapp 10 Jahren breitet sich die Asiatische Hornisse in Deutschland aus. Die Spezies macht Jagd auf andere Insekten. Doch eine Art kann die Angriffe offenbar erstaunlich gut abwehren.

© NABU/Helge May

Hummeln gegen Hornissen

Hummeln wehren einer Studie zufolge mit einer erstaunlichen Technik Angriffe Asiatischer Hornissen ab. Demnach lassen sich die zu den Bienen gehörenden Insekten auf den Boden fallen, wenn sie von der invasiven Art attackiert werden. Die in Europa häufig vorkommende Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) könne sich dabei entweder direkt aus dem Griff der Hornisse befreien, oder sie nutze ihren Stachel, um die Hornisse (Vespa velutina) abzuwehren, wie die Forschenden im Fachblatt "Communications Biology" schreiben. 

Anders als Honigbienen, die den Angriffen der aus Südostasien stammenden räuberischen Insekten relativ schutzlos ausgeliefert sind, sei die Abwehr bei Hummeln fast immer erfolgreich, hieß es in einer Mitteilung der Universität Exeter. Auch Forschende der Universitäten von Vigo und Santiago de Compostela waren an der Studie beteiligt. 

"Asiatische Hornissen machen Jagd auf eine große Bandbreite von Insekten, einschließlich Honigbienen, aber über ihre Auswirkung auf andere Bestäuber ist wenig bekannt", sagte Thomas O'Shea-Weller vom Environment and Sustainability Institute der Universität Exeter.

Asiatische Hornissen trotzdem schädlich für Hummeln

Trotz der erfolgreichen Abwehr von Angriffen hat die Präsenz der sich auch in Deutschland ausbreitenden Asiatischen Hornisse einen negativen Effekt auf Hummelpopulationen, wie aus der Studie ebenfalls hervorgeht. Demnach wachsen Hummelvölker langsamer, wenn viele Asiatische Hornissen in der Umgebung vorhanden sind. Der genaue Grund dafür sei noch nicht bekannt, sagte O'Shea-Weller. Es liege aber nahe, dass die Hornissen den Erfolg der Hummelvölker verminderten, etwa weil die Abwehr der Angriffe sehr viel Energie koste.

Für die Studie platzierten die Forscher zwölf kommerziell gezüchtete Hummelvölker an zwölf Standorten in der spanischen Provinz Pontevedra an Stellen mit unterschiedlicher dichter Präsenz Asiatischer Hornissen. Die Hummelnester wurden alle zwei Tage gewogen, um das Wachstum festzustellen.

NABU ruft auf, Asiatische Hornissen zu melden

"Bei der Asiatischen Hornisse haben Naturfreunde die einmalige Möglichkeit, die Ausbreitung einer Art von Anfang an zu verfolgen und mit eigenen Beobachtungen etwas zum Kenntnisstand beizutragen." heißt es auf der Seite vom NABU. Deswegen ruft der Naturschutzbund dazu auf, die Art zu melden. Deswegen gibt es eine eigene App dazu und auch der Seite des NABUs findet sich auch eine ausführliche Beschreibung der Asiatischen Hornisse.

Hornisse ist nicht gleich Hornisse

Wichtig sei es zunächst, dass man weiß, die bei uns neu vorkommende Art ist, ein andere als die, die grade in den USA für Schlagzeilen sorgt. Bei der, nach Europa eingeschleppten Hornisse Vespa velutina handelt es nicht um die Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die seit rund drei Jahren in den USA als "Honigbienenkillerin" bekannt ist, so der NABU. Auch besondere allergische Reaktionen sind im Gegensatz zur größeren verwandten Art nicht bekannt. Deswegen sollte man auch darauf verzichten, die Tiere zu töten. So könnte man aus Versehen auch eine heimische Art treffen, die unter Naturschutz stehen.

Autor: dpa / David Müller

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