Terrorverdächtiger Moerser vor Gericht
Veröffentlicht: Donnerstag, 06.03.2025 14:37
Ein 48-Jährige Mann aus Moers soll eine leitende Rolle beim IS bekleidet haben. Ab Mitte März muss er sich u.a. wegen Kriegsverbrechen vor dem Oberlandesgericht verantworten.

Ein 48-jähriger Syrer, der zuletzt in Moers wohnte, steht unter Terrorismusverdacht. Er soll eine Führungsrolle beim IS übernommen haben. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm Kriegsverbrechen und Beihilfe zum Völkermord vor. Ende nächster Woche (14.3.) startet der Prozess vor dem Oberlandesgericht. Der Angeklagte soll vor rund zehn Jahren in die Terrororganisation eingetreten sein. In Syrien soll er für die Abteilung zuständig gewesen sein, die Privathäuser erobert und geplündert hat. Im letzten Frühjahr war der 48-Jährige in Essen festgenommen worden.
Der Mann soll seinen Neffen für den IS rekrutiert haben
Die in Besitz genommenen Häuser in Syrien sollen dem IS gedient haben, zum Beispiel um Kämpfer unterzubringen. Laut Anklage wurden sie außerdem als Büros oder Lager genutzt. In zwei Fällen wurden sie auch zu Gefängnissen für verschleppte Jesidinnen. Im Sommer 2014 soll der 48-Jährige außerdem seinen damals 13-jährigen Neffen für den IS rekrutiert haben. Der nahm daraufhin offenbar an bewaffneten Kämpfen in Aleppo teil. Für den Prozess ab 14.3. sind bis September 28 Verhandlungstage angesetzt.