Urteil im Fall Marvin aus Duisburg: Neun Jahre Haft

Jahrelang wurde nach einem vermissten 13-Jährigen aus Duisburg gesucht. Gefunden wurde er dann bei einem Mann aus Recklinghausen. Jetzt ist das Urteil gefallen.

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Im Missbrauch-Prozess um den jahrelang vermissten Marvin aus Duisburg ist das Urteil gefallen. Der 46-jährige Angeklagte wurde zu neun Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Danach muss der Mann aus Recklinghausen in Sicherungsverwahrung, entschied das Bochumer Landgericht. Im Sommer 2017 war der 13-jährige Marvin verschwunden und dann zwei Jahre später bei einer Durchsuchung der Polizei im Schrank des Mannes gefunden worden.

Anklage forderte 11 Jahr Haft und Sicherungsverwahrung

Die Staatsanwaltschaft hatte für den 46-Jährigen insgesamt elf Jahre Haft beantragt. Danach forderte sie auch die Sicherungsverwahrung - zum Schutz der Allgemeinheit. Der Angeklagte hatte im Prozess monatelang geschwiegen. Als er dann doch sexuelle Handlungen einräumte, gab er dem Jungen die Schuld. Er habe selber bis zur Volljährigkeit bei ihm bleiben wollen. Das heute 17-jährige Opfer hatte ohne die Öffentlichkeit ausgesagt.

Vermisstenfall hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht

Marvin war im Juni 2017 aus einer Wohngruppe verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Über den Vermisstenfall war auch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY.ungelöst» berichtet worden. Seinen Peiniger soll er online kennengelernt haben. Zweieinhalb Jahre lang soll er die Wohnung des Angeklagten nicht verlassen haben. Nach Angaben einer Polizistin trug er bei seiner Entdeckung weder passende Schuhe noch passende Kleidung.

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