Viele kirchliche Kitas im Kreis geben ihre Trägerschaft ab

Für viele von Kirchen getragenen Kindertagesstätten ist der Aufwand für den Kitabetrieb in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Einige geben daher die Trägerschaft ab.

© Stadt Moers

Kindertagesstätten haben unterschiedlichen Träger. Es gibt kommunale Träger, Elterninitiativen, private Träger oder kirchliche Träger. Letztere haben es in letzter Zeit immer schwerer den Kitabetrieb aufrecht zu halten und entscheiden sich die Trägerschaft abzugeben. Im Kreis Wesel wechseln alleine zum 1. August fünf Einrichtungen ihren Träger. Drei in Moers und zwei in Kamp-Lintfort. Alle werden zur Zeit noch von lokalen Kirchengemeinden geführt. Viele berichtet vom gestiegenen Aufwand durch den Betrieb der Kinderstuben.

Trägerschaft ist immer "komplizierter" geworden

Barbara Weyand, Pfarrerin in der evangelischen Gemeinde Rheinkamp in Moers, hat die Aufsicht über zwei Kindertagesstätten. Auch ihre Gemeinde gibt die Trägerschaft zum neuen Kindergartenjahr ab. Die Trägerschaft sei in den letzten Jahren immer komplizierter geworden, schildert Weyand gegenüber RadioKW die Gründe für die Entscheidung. Für das Kirchenteam, das sich zusätzlich um Gottesdienste, Beerdigungen und andere kirchliche Verpflichtungen kümmere, sei der Aufwand zu groß geworden.

Stiftung übernimmt Trägerschaft

Zudem würden die Personalgelder die das Land zur Trägerschaft zuschieße nicht ausreichen. Sie würden für ledige Mitarbeiter noch passen, doch Erzieher und Erzieherinnen die eine eigene Familie mitversorgen müssen, könnten nur schwer mit dem Gehalt auskommen. Unter anderem aus diesen Gründen hat sie die ev. Gemeinde Rheinkamp nach einem neuen Träger umgesehen und ihn in einer Düsseldorfer Stiftung gefunden.

Klare Bedingungen für Trägerwechsel

Als Voraussetzung für den Trägerwechsel hat sich die Gemeinde einige Punkte zusichern lassen. So wollte die Gemeinde zum Beispiel ein Mitspracherecht in der Besetzung der Kitaleitung, sowie das alle Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten können. Die Stiftung und die Kita einigten sich und beschlossen den Trägerwechsel zum Spätsommer. Auch die Immobilien der Kitas bleiben weiterhin in Händen der Gemeinde.

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