Wenige Verwaltungsmitarbeiter im Kreis arbeiten im Homeoffice

In einigen Städten und Gemeinden im Kreis Wesel mangelt es an der technischen Ausstattung. Aktuell sind in den Verwaltungen daher weniger Mitarbeiter im Homeoffice, als eigentlich möglich wäre. Hier gibt es einen Überblick.

© (Symbolfoto) JAKOB STUDNAR / FUNKE Foto Services

Vom Bett direkt zum Schreibtischstuhl - so sieht für viele der Arbeitsalltag während der Corona-Pandemie aus. Ab sofort könnte das bei noch mehr Arbeitnehmern der Fall sein. Das schreibt die neue Verordnung des Bundesarbeitsministeriums vor: Dort steht, dass der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern das Homeoffice anzubieten hat, wenn nicht dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Annehmen müssen die Mitarbeiter das Angebot allerdings nicht. Die neue Verordnung gilt erst einmal bis Mitte März. Bei uns im Kreis scheint offenbar noch Luft nach oben zu sein: In der Kreisverwaltung arbeite aktuell nur jeder Fünfte der rund 1.200 Mitarbeiter im Homeoffice. 532 Mitarbeiter hätten allerdings die Möglichkeit dazu. Das Homeoffice-Angebot in der Kreisverwaltung werde weiterhin sukzessive ausgebaut, heißt es. Aktuell lägen dafür 163 Anträge vor.

Meistens mangelt es an technischer Ausstattung

Nicht jeder Verwaltungsmitarbeiter könne Zuhause arbeiten - im Bürgerbüro oder Standesamt müsse immer jemand vor Ort sein, heißt es. In vielen Kommunen wechseln sich daher einzelne Teams mit dem Homeoffice ab oder teilen ihre Arbeit entsprechend auf. Grund dafür, dass nur wenige Mitarbeiter im Homeoffice sind, seien meistens allerdings fehlende Geräte oder Zugänge zu Dienstsystemen.

Das sei auch in einzelnen Kommunen im Kreis Wesel der Fall, wie etwa in Schermbeck. Hier seien 12 von 102 Mitarbeitern im Homeoffice, das sind 12 Prozent. Aus Datenschutzgründen sei es schwierig, einige Programme auch Zuhause laufen zu lassen. Zudem fehle es an digitalen Managementsystemen. Man sei "ganz klar kein Vorreiter im Kreis", heißt es auf Radio-K.W-Anfrage.

Auch in Hamminkeln beklagt man die fehlende Digitalisierung. Hier sind aktuell 16 Prozent der Mitarbeiter, bei denen es möglich wäre, im Homeoffice. Für Mitarbeiter vor Ort seien allerdings Einzelbüros eingerichtet. So regele das auch die Gemeinde Sonsbeck und die Stadt Moers. Hier seien aktuell über 300 Mitarbeiter im Homeoffice, dabei werde die Präsenz im Homeoffice bzw. im Rathaus unterschiedlich getaktet. Auch in Moers sei es schwierig, momentan an geeignete Geräte für das Homeoffice zu gelangen. In Rheinberg seien aktuell 85 von möglichen 195 Mitarbeitern im Homeoffice.

Nicht überall läuft es schleppend

In Hünxe und Voerde etwa, sei aktuell immerhin fast jeder Dritte Verwaltungsmitarbeiter im Homeoffice. Auch hier werden Büros aktuell nur noch einzeln besetzt. In Voerde sei man grundsätzlich gut ausgestattet, was technische Geräte für das Arbeiten Zuhause angeht. Hier habe man sich laut Stadt zusätzliche Laptops angeschafft. Auch in Wesel habe man nach dem ersten Lockdown gut mit technischen Geräten vorgesorgt, sodass aktuell etwa 37 Prozent der 600 Verwaltungsmitarbeiter Zuhause arbeiten können.

In Xanten können laut Stadt 60 Prozent der 130 Verwaltungsmitarbeiter von Zuhause aus arbeiten. Das seien deutlich mehr als im letzten Jahr. Sehr gut sieht es in Alpen aus: Hier arbeiten aktuell mehr als die Hälfte der Verwaltungsmitarbeiter im Homeoffice. Dafür konnten unter anderem Dienst-Laptops angeschafft werden.


(Stand: 27.01.2021)

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