Wesel und Kamp-Lintfort reagieren auf Böhmermann-Kritik

Um Jugendliche zu vergraulen, wurden im Kreis Wesel spezielle Ultraschall-Geräte installiert. Darüber hat sich Jan Böhmermann lustig gemacht. Jetzt reagieren die Städte.

© Roland Magunia/Hamburger Abendblatt/Funke Foto Service

Eine Anlage, die Jugendliche mit einem nur für sie hörbaren Ton vergrault, ist durch eine ZDF-Satire-Sendung in Verruf geraten. Dagegen wehrt sich jetzt die Stadt Kamp-Lintfort. Sieben dieser Ultraschall-Geräte hat sie seit 2019 installiert - unter anderem an der Grundschule am Pappelsee. Grund sei aber nicht das Herumlungern der Jugendlichen gewesen, sondern dauerhafter Vandalismus. Auch sei die Anlage nicht - wie im Fernsehen dargestellt - gesundheitsschädlich. Aktuell werde der Ton außerdem ohnehin nicht mehr eingesetzt.

In Wesel wurde die Anlage ohne Abstimmung installiert

Jan Böhmermann hatte die so genannte Mosquito-Hochtonanlage im Rahmen einer Sendung angeprangert, bei der es um Fehlplanungen in deutschen Innenstädten ging. Auch Wesel wurde dabei als Standort eines Gerätes genannt. 2018 wurde der fiese Ton in den Abendstunden an der Grundschule in Flüren genutzt - offenbar ohne interne Abstimmung. Heraus kam das laut Stadt erst bei den Recherchen des ZDF. Die damaligen Entscheider seien heute nicht mehr im Dienst. Die Anlage wurde inzwischen abmontiert und entsorgt.

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