Zahl tödlicher Polizeischüsse auf Jahrzehnt-Hoch
Veröffentlicht: Montag, 30.12.2024 07:03
NRW-weit gab es in diesem Jahr so viele tödliche Polizeieinsätze wie lange nicht mehr. Allein im Kreis Wesel sind zwei Menschen durch Polizeischüsse gestorben.

In ganz Nordrhein-Westfalen sind bis Mitte Dezember sieben Menschen durch Polizeischüsse gestorben, so viele wie seit vierzig Jahren nicht mehr. Zwei Opfer hat es auch bei uns im Kreis Wesel gegeben, in Moers und in Kamp-Lintfort. Laut dem NRW-Innenministerium lassen die Zahlen aber keinen Rückschluss darüber zu, ob es mehr gefährliche Situationen mit bewaffneten Tätern oder mehr Messergewalt gibt. Bei allen tödlichen Polizeieinsätzen wird ermittelt. Laut den Untersuchungen befanden sich die Polizeibeamten in den Fällen jeweils in Notwehr- und Nothilfesituationen.
Ein Schuss als letztes Mittel
Der Gebrauch der Schusswaffe ist für die Beamten immer das letzte Mittel, um eine Gefahr für Leib und Leben abzuwenden, heißt es dazu vom Innenministerium. Meist wurden die Waffen aber nicht gegen Menschen eingesetzt. Bis einschließlich November haben die Polizeibeamten ihre Waffen 2019 mal eingesetzt - in den allermeisten Fällen um ein gefährliches, verletztes oder krankes Tier zu töten. Gegen Menschen richtete sich eine Polizei-Schusswaffe in 13 Einsätzen. Siebenmal endete das tödlich, sieben Menschen wurden verletzt - in einem Fall verletzte ein Geschosssplitter einen Polizisten, als dieser auf eine Frau schoss. Außerdem gab die Polizei sechs Warnschüsse ab.
Polizeischüsse im Kreis Wesel
In Moers-Eick war im August ein 26-Jahre alter, mutmaßlich psychisch kranker Messerangreifer erschossen worden, als er bewaffnet mit zwei Messern auf die Polizisten zugerannt war. Zwei Beamte gaben sieben Schüsse ab. In Kamp-Lintfort hatte ein Polizist einen 34-jährigen Randalierer im Treppenhaus eines Hochhauses angeschossen, nachdem der ihn uns seine Kollegen mit einem festgestellten Autoschlüssel bedroht haben soll. Der Mann verstarb später im Krankenhaus.