"Zukunft Niederrhein" warnt vor Engpässen bei Kies und Sand

Ein Kiesausstieg sei ein Ausstieg aus der Versorgungssicherheit und ein fatales Zeichen für die Bauwirtschaft. Folge der künstlichen Verknappung sei eine Verteuerung der Rohstoffe.

© Sebastian Falke, Radio KW

Bei kaum einem Thema streiten sich die Geister so wie beim Kiesabbau. Sehr viele Niederrheiner sind dagegen, u.a. weil sie den Verlust unserer Kulturlandschaft befürchten. Andere wiederum mahnen. Die Initiative "Zukunft Niederrhein"  zu der sich 13 Unternehmen zusammengeschlossen haben, mahnt regelmäßig. Die verdienen natürlich ihr Geld damit, betonen aber auch die Unerlässlichkeit der Rohstoffe. Als Beispiele: Alleine 400 Brücken müssen neu gebaut werden, 100tausende Wohnungen würden benötigt und jedes Windrad benötige 2000 Tonnen Kies und Sand, die Zuwegung nicht einberechnet.

Klage der hiesigen Kommunen

Die Klage des Kreises Wesel, und der Kommunen Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen, Neukirchen-Vluyn, Hünxe und Hamminkeln gegen die Rechtmäßigkeit des Regionalplanes ändere nichts am weiteren Kiesabbau, so die Argumentation der Initiative. Egal, wie das OVG Münster entscheide, es werde wieder Flächen zur Gewinnung von Kies und Sand geben. Die klagenden Städte und Gemeinden wünschten sich zwar was anderes, das sei aus Sicht der Initiative Zukunft Niederrhein aber paradox, weil die Kommunen selbst Kies und Sand bräuchten.

 

© Funke Foto Service
© Funke Foto Service

Bedarfsermittlung sei Augenwischerei - Recycling nur kleiner Faktor

Die berechnete Versorgungssicherheit von derzeit 28 Jahren müsse nachjustiert werden. In den Berechnungen seien Flächen einberechnet, die wegfallen oder wo weniger produziert wird. Die Annahme, dass ein sinkendes Kiesangebot die Nachfrage verringert und sich damit die Versorgungszeiträume verlängerten, sei eine Milchmädchenrechnung. Die derzeitige konjunkturelle Schwäche würden die Engpässe nur vertagen. Auch das Thema Recycling werde zu positiv bewertet. Es könne gar nicht soviel abgerissen werden, wie an Material benötigt werde. Der Recycling - Anteil werde auf Sicht maximal 25 Prozent erreichen können, hieß es in der Pressekonferenz.

Angebot zum Dialog

Ein Kiesausstieg sei ein Ausstieg aus der Versorgungssicherheit und ein fatales Zeichen für die Bauwirtschaft und den Standort NRW. Die Initiative "Zukunft Niederrhein" wünscht sich Gehör bei der Landesregierung BEVOR der Landesentwicklungsplan 2025 aufgelegt wird UND hofft auf eine Zusammenarbeit mit den Kommunen. Zusammen könne man viel erreichen - als Beispiele wurden die Xantener Südsee und der Auesee in Wesel genannt. Kiesabbau sei möglich ohne dabei zuviel Fläche zu verbrauchen.

Rohstoffsicherung sei eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Daseinsfürsorge. Alle Fragen werden transparent beantwortet, verspricht Geschäftsführer Sascha Kruchen. Er hofft auf einen konstruktiven Dialog mit der Lokalpolitik.

Mehr Infos dazu hier.

© Radio K.W.
skyline