Ab heute liegen die Kiespläne für den Kreis öffentlich aus

Der Regionalverband Ruhr stellt ab heute den zweiten Regionalplan zum Kiesabbau am Niederrhein online. Darin wird unter anderem geregelt, welche Flächen im Kreis Wesel in den kommenden 25 Jahren für den Kiesabbau genutzt werden können. Geplant sind über tausend Hektar. Verschiedene Bürgerinitiativen und die Stadt Kamp-Lintfort haben schon Widerstand gegen die neuen Pläne angekündigt. Auch in Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Alpen gibt es viel Protest. Bis April haben die Städte und betroffene Bürger Zeit, Stellung zu nehmen und Einwände einzureichen.

Warten auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts

Die Offenlage der Kiespläne ist auch deshalb umstritten, weil noch eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht aussteht. Der erste Verhandlungstag ist erst für März vorgesehen. Dabei soll entschieden werden, ob die Bedarfsermittlung von Kies - so wie sie bisher läuft - rechtens ist. Die Kiesgegner erhoffen sich von dem Urteil eine Signalwirkung. Sie ärgern sich über mangelnde Transparenz darüber, wie hoch die Fördermengen sind und wo sie hinfließen. Gefordert wird ein maßvoller Abbau. Befürchtet wird, dass der Niederrhein zur Kiesgrube für Europa wird.

© Radio K.W.

Kiesunternehmen legen gemeinsames Positionspapier vor

Die Initiative "Zukunft Niederrhein" begrüßt, dass es durch die Offenlage der Kiespläne mit dem Verfahren vorangeht. In ihr haben sich mehrere Sand- und Kiesunternehmen wie Holemans und Hülskens zusammengeschlossen. Der Regionalplan sichere langfristig die systemrelevante Gewinnung von Rohstoffen. Die seien dringend nötig zum Beispiel für den Brückenbau in NRW und die Schaffung neuen Wohnraums. In der Kiesdebatte fordert die Industrie mehr Sachlichkeit. Zum Beispiel könne selbst bei bester Aufbereitungstechnik der zu erwartende Sand- und Kiesbedarf nur zu 20 Prozent durch Recyclingmaterial gedeckt werden.