Dinslaken: Friedensdorf sucht neue Wege
Veröffentlicht: Montag, 03.02.2025 11:27
Das Dinslakener Friedensdorf findet immer schwieriger freie Krankenhausbetten für seine kleinen Patienten. Kreativität ist gefragt. Ein eigener OP hilft.

Das Dinslakener Friedensdorf findet immer schwieriger freie Krankenhausbetten für seine kleinen Patienten. Es konnte deshalb im vergangenen Jahr nur zwei große Hilfseinsätze durchführen. Kinder aus Angola, Afghanistan und Zentralasien erhielten damit die nötige medizinische Behandlung in Deutschland. Laut Jahresbericht hat die Hilfsorganisation aber schon neue Wege gegen den Bettenmangel an deutschen Kliniken gefunden. Für kleinere Eingriffe gibt es einen OP-Raum im Friedensdorf selbst. Über 80 Kinder wurden hier behandelt, ohne ins Krankenhaus verlegt werden zu müssen. Außerdem finden mehr Operationen vor Ort in den Krisengebieten statt. Letztes Jahr waren es z.B. 56 in Afghanistan. Hier geht es zum kompletten Jahresbericht.
Mehr als Medizin
Die Projekte des Dinslakener Friedensdorfes gehen auch weit über die medizinische Behandlung hinaus. Neu ist im vergangenen Jahr ein Hühnerzuchtprojekt in Afghanistan dazu gekommen. 500 bedürftige Familien, die nach schweren Überschwemmungen alles verloren hatten, erhielten je neun Hennen und einen Hahn. Damit sollte u.a. die desolate Ernährungssituation verbessert werden. Das Projekt kam so gut an, dass im März tausend weitere Tiere folgen sollen. Außerdem wurden im Libanon zwei Food-Trucks finanziert, die vor allem Kinder aus Fluchtbewegungen mit warmem Essen versorgen. Und es wurden viele Hilfstransporte organisiert mit einem Gesamtvolumen von 415 Tonnen, u.a. mit Medikamenten, Lebensmittel und Kleidung.