Evakuierungen nach Großbrand in Kempen bis zum Abend

In Kempen gab es gestern eine riesige Rauchwolke nach einem Feuer bei der Byk-Chemie. Sie streifte auch den Kreis Wesel. Messungen hatten aber ergeben, dass sie ungefährlich war.

© Feuerwehr Kempen

Der Brand bei der Byk-Chemie in Kempen hat noch bis in den Abend für Evakuierungen gesorgt. Über 70 Anwohner hatten ihre Häuser verlassen müssen. Das Feuer war zwar gegen Mittag unter Kontrolle. Eine Spezialdrohne musste aber im Inneren des Gebäudes erst noch erkunden, ob die gelagerten Tanks auch stabil waren. Nach der Entwarnung sollen jetzt Experten das weitere Vorgehen beraten. Bei dem Chemieunfall im Industriegebiet Ost hatte es gestern Morgen eine Explosion gegeben. Drei Feuerwehrleute wurden dabei verletzt. Die Rauchwolke war bis in den Kreis Wesel zu sehen, vor allem in Neukirchen-Vluyn und Moers-Kapellen. Messungen hatten aber keine Gefahr für die Bevölkerung ergeben.

350 Einsatzkräfte kämpften gegen den Brand

Auslöser für das Feuer war offenbar eine chemische Reaktion. Durch sie entwickelte sich Rauch und das löste die automatische Brandmeldeanlage aus. Während des Feuerwehreinsatzes kam es dann zu der Explosion. Zwei Einsatzkräfte erlitten eine Rauchvergiftung, einer wurde wegen eines Knalltraumas behandelt. Insgesamt waren 350 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte im Einsatz. Das Firmengebäude ist durch das Feuer zu großen Teilen zerstört worden. Die genaue Höhe des Schaden ist noch unklar, auch die Ursache für den Chemie-Unfall muss noch ermittelt werden.

Byk stellt in Kempen u.a. Zusatzstoffe für Autolacke her

Das Chemieunternehmen Byk, das seinen Hauptsitz in Wesel hat, stellt in Kempen unter anderem Zusatzstoffe für Farben und Lacke her, die zum Beispiel die Kratzfestigkeit erhöhen. Der ausgetretene Stoff wird auch als wichtiger Baustein zur Herstellung von unterschiedlichen Produkten in der Kunststoffindustrie eingesetzt, wie z.B. Schäume für Matratzen und Bauanwendungen.

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